Erhöhung der Steuerlast in Frankreich: Attraktivität des luxemburgischen Arbeitsmarktes in Gefahr

Nach Inkrafttreten des neuen Steuerabkommens zwischen Luxemburg und Frankreich sehen sich viele französische Grenzgänger mit einer höheren Steuerbelastung in Frankreich konfrontiert. Der LCGB forderte umgehend ein dringendes Treffen mit dem Finanzminister, um die Situation zu klären und eine politische Lösung für die französischen Grenzgänger, die immerhin 52,72% der Grenzgänger ausmachen, zu finden.

Am 24. September 2021 fand ein Austausch zwischen dem LCGB und Experten des Finanzministeriums und der Steuerverwaltung statt. Hierbei stellte sich heraus, dass die erhöhte Steuerlast von Haushalten mit gemischten französischen und luxemburgischen Einkünften nicht auf das geänderte Steuerabkommen zurückzuführen ist, sondern auf die von den französischen Steuerbehörden angewandten Berechnungsregeln bei der Anwendung des Abkommens.

Nach der Intervention beim Finanzminister im März 2019 wurde am 10. Oktober 2019 eine Änderung des Abkommens von den zuständigen Steuerbehörden unterzeichnet. Ohne diese Änderung wäre die Steuerlast stark gestiegen.

Umso gravierender ist es, dass eine interne Entscheidung der französischen Steuerbehörden zu diesem Anstieg der Steuerlast von Haushalten mit gemischten Einkommen geführt hat. Und dies zusätzlich zu den jüngsten luxemburgischen Reformen, die alle die Verringerung der Kaufkraft der Grenzgänger zur Konsequenz hatten, sei es bei den Studienbeihilfen, dem Kindergeld oder der Steuerreform 2017, mit der am 1. Januar 2018 Schwellenwerte eingeführt wurden, die den Zugang zu Steuerklasse 2 für verheiratete Grenzgänger begrenzen.

Es stellt sich die Frage, wie die Regierung die Attraktivität des luxemburgischen Arbeitsmarktes in der Großregion wahren will, wenn sie eine Politik verfolgt, die zu Lasten der Grenzgänger geht, die, und das dürfen wir nicht vergessen, jeden Tag zum Wohlstand unseres Landes beitragen. Nach Ansicht des LCGB müssen dringend politische Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass Luxemburg eines Tages mit einem Arbeitskräftemangel in den wichtigsten Bereichen unserer Wirtschaft (Gesundheit und Pflege, Handel, Sicherheit, Verkehr usw.) konfrontiert wird.

 

Kontakt:       
Christophe KNEBELER, beigeordneter Generalsekretär
Tel.: +352 49 94 24-306
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