Sozialplan bei G4S: Zweifel, Ungereimtheiten und offene Fragen

Nach der Ankündigung eines Sozialplans, der 60 Arbeitsplätze bedroht, nahmen die Gewerkschaften OGBL und LCGB sowie die Personaldelegierten am 18. Mai 2021 geschlossen an der ersten Verhandlungssitzung mit der Geschäftsführung von G4S Security Solutions teil.

Ausgerechnet jetzt, da es aufgrund der schrittweisen Lockerungen nach einer wirtschaftlichen Erholung aussieht, beschließt die Geschäftsführung von G4S Massenentlassungen ohne eine vorherige Konsultation der Sozialpartner. Für die Gewerkschaften hingegen wäre ein Sozialplan absolut vermeidbar und ist unnötig. Im Gegenteil, es müsste ein Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung durchgeführt werden, der alle gesetzlichen Mittel nutzt (Fortbildung, interne Eingliederung, Arbeitnehmerüberlassung, Vorruhestand, freiwillige Unterbrechung der Karriere usw.), und es müsste aktiv nach Lösungen auf Branchenebene gesucht werden, bevor ein kompletter Stellenabbau in Betracht gezogen wird.

Die Gewerkschaften haben auch zahlreiche zu klärende Punkte und offensichtliche Unstimmigkeiten angesprochen, um die wahren Gründe für den Sozialplan bei G4S zu ermitteln. Darunter Fragen über die Profile und Auswahlkriterien der potenziell betroffenen Mitarbeiter, zu den jüngsten und zukünftigen Personaleinstellungen, über die Anzahl der Entlassungen seit Januar 2021, die Entwicklung der geleisteten Arbeitsstunden und den Stand der Überstunden.

Es wurde für die nächsten 15 Tage ein Zeitplan für die Treffen festgelegt. Abhängig von der Entwicklung der Verhandlungen schließen die Gewerkschaften weitere Schritte und Aktionen nicht aus. Um einen echten Sozialdialog zu ermöglichen und um betriebsbedingte Entlassungen zu vermeiden sowie einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung auszuarbeiten, sind präzise und quantifizierte Antworten auf die Fragen der Gewerkschaften unerlässlich

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