Vor 50 Jahren, am 27. Mai 1975, wurde der Index, der bis dahin nur für Eisenbahnangestellte und Beamte, später auch für andere Berufe galt und seit 1965 in allen Kollektivverträgen verbindlich vorgeschrieben war, auf alle Arbeitnehmer im Großherzogtum ausgeweitet.
Es war die Stahlkrise, die das ganze Land in eine große wirtschaftliche Unsicherheit stürzte, die dazu führte, dass der Index universell eingeführt wurde.
Aber wie funktioniert dieses Indexsystem?
Im Großherzogtum Luxemburg wird der Lohn der Arbeitnehmer (einschließlich des sozialen Mindestlohns) an die Lebenshaltungskosten gekoppelt. Konkret bedeutet dies, dass die Löhne, Gehälter und Renten an die Veränderungen der Verkaufspreise von Konsumgütern angepasst werden. Diese Schwelle wird anhand eines „Warenkorbs“ berechnet, dessen Preisentwicklung vom STATEC untersucht wird.
Genauer gesagt, wenn die Inflation 2,5% im Vergleich zur letzten Indexierung erreicht, werden die Löhne, Gehälter und Renten sowie zahlreiche Sozialleistungen um 2,5% erhöht. Der Index ermöglicht es somit, die Kaufkraft der Arbeitnehmer angesichts der Inflation zu erhalten.
Auch wenn der Index der Hüter des sozialen Friedens in Luxemburg ist, wird er oft in Frage gestellt und kritisiert. Die Gewerkschaften kämpfen seit 50 Jahren für seine vollständige Beibehaltung. Dies ist ein wichtiger Punkt, der auch im Aktionsprogramm des LCGB enthalten ist.
Heute sehen sich die Gewerkschaften einem Angriff der Regierung auf ihre Rechte und den sozialen Dialog ausgesetzt, wie es ihn seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat. Die Gewerkschaften verteidigen Errungenschaften wie die Kollektivverträge und den Index. Deshalb laden wir Sie ein, an der nationalen Demonstration am 28. Juni um 11 Uhr in Luxemburg-Stadt teilzunehmen.
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