Die 147 Beschäftigten von Liberty Steel Dudelange leiden immer noch unter den sozialen und finanziellen Folgen am 29. November erklärten Konkurses des Unternehmens. Ein Teil der garantierten Konkursforderungen konnte im Dezember, kurz vor den Feiertagen, freigegeben werden, aber viele Familien kämpfen weiterhin mit einer besorgniserregenden Prekarität.
Die administrativen Schritte zur Freigabe der restlichen Beträge wurden in den letzten Tagen mit der Unterstützung der Gewerkschaften OGBL und LCGB abgeschlossen. Dennoch decken diese Garantien in den meisten Fällen nicht alle den Arbeitnehmern zustehenden Beträge ab.
Zu dieser Situation kommen noch Ungleichbehandlung und administrative Hürden hinzu. Ansässige Arbeitnehmer erhalten sofortige Unterstützung und Begleitung durch die ADEM. Bei Grenzgängern hingegen werden die in Luxemburg erhaltenen Beihilfen von der Arbeitslosenunterstützung in ihrem Heimatland abgezogen. Diese Aufrechnung führt zu Wartezeiten und erheblichen Leistungskürzungen. Darüber hinaus haben viele Menschen Schwierigkeiten mit dem Kindergeld, das, bis der Konkurs abgewickelt ist, ausgesetzt wird. Dies gilt sogar für Zeiträume vor dem Konkurs und sogar für Situationen, in denen der Partner oder die Partnerin auch in Luxemburg arbeitet.
Eine entscheidende Frist für die Zukunft des Standorts
Die Insolvenz hinterlässt einen Industriestandort, der bereits seit fast zwei Jahren stillgelegt ist, hohe Schulden sowie Arbeitnehmer in einer kritischen Situation. Um einen Schlussstrich zu ziehen, arbeiten alle betroffenen Akteure, insbesondere die Gewerkschaften, der Insolvenzverwalter und die luxemburgischen Behörden, aktiv daran, eine Wiederaufnahme der industriellen Tätigkeit zu ermöglichen und vor allem die Arbeitsplätze zu erhalten.
Es wurde bestätigt, dass sich mehrere potenzielle Übernehmer gemeldet haben. Der Januar wird daher für die Zukunft des Standorts entscheidend sein, da die Übernahmeangebote bis Ende des Monats beim Konkursverwalter eingehen müssen. Die Ungewissheit lastet schwer auf den Beschäftigten, von denen einige aus der Not heraus bereits anderswo eine Arbeit aufgenommen haben während andere bereits andere berufliche Optionen in Betracht ziehen.
Aufruf zur Mobilisierung der notwendigen Ressourcen, um eine Übernahme der Beschäftigten zu gewährleisten
Unter diesen Umständen bekräftigen die Gewerkschaften, dass der Erhalt der Arbeitsplätze weiterhin oberste Priorität hat. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um dem Standort eine industrielle Zukunft zu bieten. Die Wiederbelebung des Standorts Dudelange stellt eine große Herausforderung dar. Sollte dies nicht gelingen, würde dies den Abschluss einer mehrjährigen Industriekrise bedeuten, die sich unter dem passiven Blick der europäischen Institutionen abgespielt hat.
Um ein solches Chaos zu verhindern und allen die Möglichkeit zu geben, die Seite des „Liberty Steel-Malheurs“ umzublättern, rufen die Gewerkschaften zu einer Mobilisierung aller notwendigen Mittel auf, um sehr schnell einen seriösen Käufer zu finden, der die Rückkehr der Arbeitnehmer an ihre Arbeitsplätze garantieren kann, damit die Aktivitäten wieder aufgenommen werden können.
Mitgeteilt vom OGBL und vom LCGB, den 27. Januar 2025
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