Heute, am 7. Oktober 2024, fand eine gemeinsame Pressekonferenz der Gewerkschaften LCGB und OGBL statt, um der breiten Öffentlichkeit ihre Analysen und Forderungen zur Rentendiskussion zu präsentieren.
Dabei wurde ganz klar vermittelt, dass eine Zerschlagung des aktuellen Rentensystems, das auf Solidarität beruht, für die Gewerkschaften nicht in Frage kommt.
Nora BACK, Präsidentin des OGBL, betonte in ihrer Rede, dass die Gewerkschaften keine Verschlechterung akzeptieren werden und bereit sind sich für das System einzusetzen.
Das aktuelle Rentensystem gehört zu den besten Systemen im Vergleich zu den Nachbarländern. Das System hat es ermöglicht Rücklagen von über 27 Milliarden Euro zu bilden und dies obwohl auch in der Vergangenheit oftmals ein nahes Ende des Rentensystems orakelt wurde.
Patrick DURY, Nationalpräsident des LCGB, nannte zahlreiche Beispiele in welchen die Prognosen nicht zutrafen, betont dennoch, dass die „Gewerkschaften sich der Herausforderungen bewusst sind, aber nicht damit einverstanden sind das System kaputt zu schlagen“.
Weiterhin präsentierte er verschiedene Alternativen, um das System zu stärken, solidarischer und gerechter zu gestalten, sowie eine Absicherung gegen Altersarmut zu gewährleisten.
Allerdings bemerken die Gewerkschaften an, dass sich die öffentlichen Beteuerungen der Ministerin um die Zerschlagung des Systems und die Einführung einer Grundrente mit einer Zusatzrente drehen, obwohl die Erfahrungen mit der Werksrente bei der Arbed sowie die deutsche Riesterrente gezeigt haben, wo das hinführt. Diese Behauptungen schüren den Sozialneid und stellen die Rentenformel in Frage. Schlimmer noch, die Union des Entreprises Luxembourgeoises (UEL) fordert eine erhebliche Senkung der künftigen Renten und stellt alle Elemente in Frage, die jungen Menschen, die ein Studium absolviert haben, oder Frauen, die ihre Tätigkeit aus familiären Gründen aufgegeben oder reduziert haben, zugutekommen. Die Gewerkschaften lehnen eine solche Vision ab, die darauf abzielt, die Generationen zu entsolidarisieren, indem sie junge Menschen und Familien benachteiligt.
Die Konsequenzen eines solchen wären eine Explosion der Altersarmut, auch im Hinblick auf die Kosten von Pflegeheimen, eine Anpassung der Renten an die Lebenshaltungskosten wäre nicht mehr möglich und das Leistungsprinzip, das während des Arbeitslebens gilt, wäre abgeschafft, als ob Rentner nicht mehr zählen würden.
Des Weiteren würde der Graben zwischen dem Privatsektor und dem Öffentlichen Sektor würde noch größer werden, da wieder einmal mehr im Privatsektor, der den Reichtum des Landes erwirtschaftet, Einschnitte gemacht werden sollen.
Eine breite Debatte ist zwar wünschenswert, aber die Schlussfolgerungen müssen von der Regierung und den Sozialpartnern gemeinsam gezogen werden, und zwar im Einklang mit dem Tripartitemodell, das bereits viele Lösungen gefunden hat, die allen zugutekommen.
Die Präsentation im Rahmen der Pressekonferenz :
Für alle detaillierten Informationen, finden Sie hier das Gutachten der Gewerkschaften mit allen Details, Analysen und Lösungsvorschlägen:
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