Kollektivvertrag Bau: Die Gewerkschaften fordern, dass die Arbeitgeber weiterverhandeln

Heute, am 31. Mai 2023, fand eine Pressekonferenz der Gewerkschaften LCGB und OGBL bezüglich der Verhandlungen über den Branchenkollektivvertrag Bau für die rund 20.000 Beschäftigten statt.

Die beteiligten Arbeitgeberverbände – Groupement des Entrepreneurs du Bâtiment et des Travaux Publics & Fédération des Entreprises de Construction et de Génie Civil – weigern sich hartnäckig, die legitimen Forderungen der Gewerkschaften zu berücksichtigen.

Die Arbeitgeberverbände reklamieren, dass in der aktuellen unvorhersehbaren Situation eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen nicht durchführbar wäre. Hinzu fügt sich ein eklatanter Fachkräftemangel, der nicht ohne eine fundierte Ausbildung behoben werden kann.

Der LCGB ist sich der aktuell unvorhersehbaren Situation bewusst und dies hat die Gewerkschaften dazu veranlasst, ihre Forderungen anzupassen. Das Verhandlungsangebot der Gewerkschaften konzentriert auf eine kurze Laufzeit und vier Punkte, die es ermöglichen würden, vorausschauend die schwierige Situation zu meistern:

1. Anpassung und Entwicklung der beruflichen Laufbahn;
2. Verbesserung der Ausbildungsbedingungen;
3. zusätzliche Urlaubstage;
4. gezielte Verhandlungen über einen variablen Teil des Jahresendbonus, der an die Fehlzeiten gekoppelt ist.

Seit den letzten Verhandlungen haben die Arbeitnehmer durch ihren Einsatz dazu beigetragen den Wohlstand der Unternehmen zu erwirtschaften und eine angemessene Anerkennung ist nun unerlässlich.

Der LCGB ist überzeugt, dass viele Unternehmen noch immer über gute finanzielle Mittel verfügen und die Nachfrage sich zwar derzeit auf einem niedrigen Niveau befindet, aber sobald sich eine wirtschaftliche Erholung abzeichnet die Unternehmen bereit sein müssen, ihre Aktivitäten voll und ganz wieder aufzunehmen. Für den LCGB muss heute die Zeit genutzt werden und in das Personal investiert werden.

Der LCGB wundert sich auch über die Arbeitgeberhaltung gegenüber der angekündigten Krise der Unternehmen. Wenn es wirklich ein solch gravierende Krise gibt, dann sollten die Verbände ihre Verantwortung übernehmen und eine Tripartite fordern, damit eine detaillierte Analyse durchgeführt und eventuelle Maßnahmen getroffen werden können, die im Interesse aller Beteiligten sind?

Der Sozialdialog hat bereits bewiesen, dass er dank des Engagements des LCGB zur Erhaltung von Arbeitsplätzen und wirtschaftlichen Aktivitäten in anderen Wirtschaftssektoren beiträgt.

Da dies nicht der Fall ist, fordert der LCGB, dass die Arbeitgeberverbände seriöse Verhandlungen führen, um die Leistung der Arbeitnehmer anzuerkennen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Die Gewerkschaften werden alle gewerkschaftlichen Mittel einsetzen, damit die Arbeitgeber endlich aktiv an den Verhandlungen teilnehmen. Der LCGB hat seinen Fachverbandsvorstand für diesen Freitag einberufen, um seine Delegierten über die Situation sowie die zu ergreifenden Maßnahmen zu informieren und die Mobilisierung zu initiieren.

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