Mangel an Medikamenten: Minister in der Klemme

Luxemburg, den 16. Mai 2023 – Seit November 2022 weist der LCGB immer wieder auf Lieferengpässe, insbesondere bei täglich benötigten Medikamenten wie Hustensaft, Antibiotika für Kinder bzw. Medikamente gegen Bluthochdruck oder Diabetes, hin. Die zuständigen Minister scheinen mit dieser Situation offensichtlich überfordert zu sein.

Trotz mehrerer öffentlicher Interventionen über den Medikamentenmangel in Luxemburg muss der LCGB feststellen, dass die Gesundheitsministerin und der Minister für Soziale Sicherheit bislang öffentlich die Fakten relativieren oder die Situation beschönigen. Ohne ein verbindliches Konzept handeln sie klar zum Nachteil aller Versicherten, die täglich nicht mehr in der Lage sind, sich die benötigten Medikamente zu beschaffen!

Während unsere Nachbarländer immer noch über Medikamentenvorräte verfügen, die in Luxemburg fehlen, betreiben sie gegenüber unserem Land eine Rückhaltungs-Politik. Nach Belgien hat nun auch Frankreich inoffiziell ein Embargo für Medikamente verhängt, die in Luxemburg nicht vorrätig sind, in diesem Fall Ozempic, das wieder einmal nicht in Luxemburg verfügbar ist.

Bezüglich dieses Mittels zur Behandlung von Diabetes Typ 2 muss erwähnt werden, dass das Gesundheitsministerium und die CNS im März 2023 die Verschreibungsregeln angepasst haben, um die Nutzung außerhalb der therapeutischen Indikation zu verhindern. Seitdem war das Medikament wieder auf dem luxemburgischen Markt erhältlich. In einer schriftlichen Stellungnahme der Ministerin vom 24. März 2023 an einen betroffenen Versicherten wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass eine Überwachung der Situation auf nationaler Ebene und eine Zusammenarbeit mit den europäischen Behörden die Kontinuität der Versorgung der Diabetespatienten, die auf das Medikament angewiesen sind, gewährleisten sollte. Es ist festzustellen, dass dies offensichtlich nicht der Fall ist und dass luxemburgischen Versicherten einmal mehr der Zugang zu diesem Diabetesmittel verwehrt wird!

Der LCGB wird in dieser Angelegenheit nicht locker lassen und fordert einmal mehr die schnelle Umsetzung eines nationalen Aktionsplans, gemeinsam mit allen betroffenen Akteuren. Zu den Maßnahmen gehören vor allem die Veröffentlichung einer Liste von Medikamenten, die nicht mehr vorrätig sind, und die Festlegung von nationalen Maßnahmen, um den Mangel zu beenden (z.B. Anlegen eines nationalen Vorrats, Einzelverpackung von Medikamenten oder Sondererstattung von Medikamenten, die in einer Apotheke der Großregion gekauft wurden).

Parallel dazu muss sich unsere Regierung auf europäischer Ebene für eine Verlagerung der Produktionsstätten nach Europa einsetzen, um in Zukunft die Lieferung von Arzneimitteln zu erleichtern. Die Einführung einer gemeinsamen europäischen Strategie für die Beschaffung von Medikamenten und die gerechte Verteilung unter den Mitgliedstaaten ist ein weiterer Weg, der dringend verfolgt werden muss. 

 

Kontakt:        

Christophe KNEBELER, Beigeordneter Generalsekretär
Tel.: +352 49 94 24-306
Mobil: +352 691 733 022
E-Mail: cknebeler@lcgb.lu

 

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