Überarbeitung der Lenk- und Ruhezeiten für Busfahrer: Eine gefährliche Kehrtwende!

Der LCGB, Mehrheitsgewerkschaft im Bussektor, zeigt sich besorgt über das Vorhaben der EU-Kommission, die Lenk- und Ruhezeiten der Busfahrer im Gelegenheitsverkehr zu überarbeiten.

Die EU-Kommission könnte tatsächlich einen Gesetzesvorschlag vorlegen, der insbesondere Folgendes umfasst:

  • Eine Verlängerung der „12-tägigen Ausnahmeregelung“, was bedeutet, dass die Fahrer sowohl bei Inlands- als auch bei Auslandsfahrten an 12 aufeinanderfolgenden Tagen keine wöchentliche Ruhezeit haben. Dies bedeutet eine verlängerte Arbeitswoche mit einer legalen und dauerhaften Umgehung der wöchentlichen Ruhezeiten.
  • Die Betreiber dürfen die täglichen Pausen in 15-minütige oder noch kürzere Teile aufteilen, die über den Arbeitstag verteilt sind – dies führt dazu, dass Busfahrer ihre regelmäßigen täglichen Pausen verlieren.
  • Verlängerte Schichtzeiten von 1 bis 2 Stunden und Reduzierung der Ruhzeiten zwischen 2 Arbeitstagen.

 

Der LCGB warnt vor den eventuell dramatischen und schädlichen Folgen für den gesamten Sektor. Diese Initiative der EU-Kommission ist ein Schritt in die falsche Richtung und wird insbesondere die Sicherheit der Fahrer und Fahrgäste gefährden!

Während der LCGB in Luxemburg für eine allgemeine Senkung der Schichtzeiten kämpft, wird eine solche Verordnungsänderung dazu beitragen, den Beruf des Fahrers noch unattraktiver zu machen und den bereits bestehenden Arbeitskräftemangel in der gesamten EU zu verschärfen.

Trotz attraktiver Löhne in Luxemburg zieht der Beruf immer weniger Menschen an. Insbesondere die jüngere Generation übt lieber einen Beruf aus, der weniger Flexibilität erfordert.

Laut einer Studie über Ermüdung im Transportsektor, die von der europäischen Gewerkschaft ETF Road im Jahr 2021 durchgeführt wurde, gaben etwa ein Viertel bis fast ein Drittel der Fahrer zu, in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal am Steuer eingeschlafen zu sein.

Die Kontrolle der Hauptursachen für übermüdete Fahrer liegt hauptsächlich in der Verantwortung der Arbeitgeber und der Gesetzgeber.

Daher unterstützt der LCGB-Transport als Mitglied der ETF (European Transport Workers’ Federation) die Maßnahmen der europäischen Transportgewerkschaft, um die Pläne der EU-Kommission zu stoppen, und lädt alle Fahrer des Sektors ein, an einer Umfrage zu diesem Thema teilzunehmen. Sie kann online unter folgender Adresse eingesehen werden:

https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSeRnwTmFuGtTwjDaRD8dIjILhHiKfnEVyFE8w2jXRYue55Oag/viewform

Parallel dazu wird der LCGB sein Engagement in dieser Angelegenheit fortsetzen, um eine solche Katastrophe in der Branche zu verhindern und dies im Interesse aller Berufskraftfahrer!

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