Protestaktion bei der SEO – fehlender Sozialdialog und mangelnder Respekt an der Tagesordnung!

Im Rahmen einer Protestkundgebung vor der Zentrale der Société Électrique de l’Our (SEO) in Stolzemburg fordert der LCGB den Respekt des Sozialdialogs sowie der Mitarbeiter seitens der Betriebsleitung.

Nachdem die Personalvertretung sowie der LCGB alle ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten erschöpft haben und der interne Sozialdialog mit der Direktion wiederholt gescheitert war, kontaktierte der LCGB zunächst die „Administrateurs-Délégués“ und anschließend den Minister, um sie über die bestehenden Missstände zu informieren.

Doch es erfolgte weiterhin kein konstruktiver Austausch. Die Probleme werden schlicht und einfach verneint oder klein geredet. Dieses unverantwortliche Verhalten kann nicht im Interesse der Aktionäre der SEO, worunter insbesondere der luxemburgische Staat und die deutsche RWE Generation zählen, sein.

Der LCGB prangert folgende Missstände bei der SEO an:

Massive Behinderung der Delegationsarbeit

Neben der Anpassung von Sitzungsberichten, der unrechtmäßigen Entlassung eines LCGB-Delegierten, ungerechtfertigten Abmahnungen gegen den Delegationspräsidenten und der Hinderung die Stundenguthaben für die Delegationsarbeit zu nutzen, wurde sogar eine untragbare Regelung der Delegationssitzungen von der Direktion diskutiert, die einen konstruktiven Austausch quasi unmöglich gemacht hätte.

Willkürliche Änderung interner Regelungen

Die Direktion hat nicht nur neue interne Regelungen erlassen, ohne die Personaldelegation mit einzubeziehen, sondern diese sind auch in keiner Weise nachvollziehbar und je nach Abteilung unterschiedlich, so dass die Mitarbeiter ungleich behandelt werden. Dies führt zu einer allgemeinen Verunsicherung und zeigt, dass die Direktion keine klare Linie verfolgt.

Ein konkretes Beispiel hierfür war der Schichtplan, der erstmals im Januar angewandt wurde, im Juni bereits in Frage gestellt und ohne Konsultation der Personaldelegation geändert wurde. Der LCGB musste einschreiten und wies auf gravierende arbeitsrechtliche Verstöße hin, die im Herbst nach massivem gewerkschaftlichem Druck korrigiert wurden.

Intransparente Überwachung von Mitarbeitern

Die Installation von Überwachungskameras erfolgte ohne die Möglichkeit eines Austauschs der Personaldelegation mit der CNPD. Zudem haben unnötig viele Personen Zugriff auf die Aufnahmen. Auch hier mangelt es an Sozialdialog, um Transparenz zu schaffen.

Verneinung der bestehenden Probleme

Die schlechte Arbeitsatmosphäre aufgrund des unzumutbaren Umgangs mit den Mitarbeitern, der häufige Wechsel der Arbeitspläne und Rückrufe aus dem Urlaub sowie Ablehnung von Urlaubsanträgen haben dazu geführt, dass in den letzten 3 Jahre über 30 Mitarbeiter den Betrieb freiwillig verlassen haben.

Sowohl der zuständige Energieminister als auch der Verwaltungsrat der SEO und die Betriebsleitung tragen hier die Verantwortung, die bestehenden Missstände unverzüglich zu beheben.

Der LCGB fordert, den Respekt der Gesetze des Sozialdialogs, das sofortige Einstellen jedweder Schikanen gegenüber den Delegationsmitgliedern sowie einen respektvollen Umgang mit dem Personal.

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