Exekutivausschuss des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB)

Der Exekutivausschuss des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) hat am 27. und 28. Oktober 2022 in Brüssel getagt. Luxemburg war dort durch Véronique EISCHEN, Mitglied des Exekutivbüros des OGBL, und Katia NEVES, Beauftragte des Gemeinsamen Europäischen Sekretariats von OGBL und LCGB (SECEC), vertreten.

Angesichts der besorgniserregenden Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland verurteilte der EGB erneut die russische Aggression und brachte seine tiefe Unterstützung für das ukrainische Volk, die Arbeitnehmer und die Gewerkschaften zum Ausdruck.  Auf der letzten Sitzung des Exekutivausschusses am 22. und 23. Juni 2022 hatte sich der EGB in der Tat bereits für die Aufnahme der Ukraine und Moldawiens in den EGB ausgesprochen. Nunmehr ist der EGB stolz darauf, den Verband der Gewerkschaften der Ukraine (FPU), den Freien Verband der Ukraine (KVPU) sowie den Nationalen Gewerkschaftsbund Moldawiens (CNSM) in seiner großen Gewerkschaftsfamilie willkommen zu heißen.

Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine machte der EGB auch auf die wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieser Krise aufmerksam, insbesondere auf die Krise der Lebenshaltungskosten, von der Millionen von Arbeitnehmern in ganz Europa betroffen sind. Der EGB fordert insbesondere eine grundlegende Reform des europäischen Energiemarktes sowie gezielte Hilfen für Arbeitnehmer und ihre Familien. Da die Unsicherheit und Prekarität der Arbeitnehmer zunimmt, betonte der EGB die Dringlichkeit, den Geltungsbereich von Kollektivverhandlungen in Europa zu erhöhen, den Schutz der Arbeitnehmer zu stärken und die Löhne und Renten zu erhöhen. Bei dieser Gelegenheit begrüßte der EGB zudem die kürzlich erfolgte Verabschiedung der Richtlinie über angemessene Mindestlöhne in der EU. Dabei erinnerte die EGB-Mitgliedsorganisationen aber auch daran, wie wichtig es ist dafür zu sorgen, dass die Richtlinie so schnell wie möglich in das nationale Recht der einzelnen Mitgliedstaaten umgesetzt wird, um bessere Lebensbedingungen für die Arbeitnehmer zu gewährleisten.

Die Sitzung des Exekutivausschusses bot auch die Gelegenheit, Esther Lynch zu ihrer Ernennung zur EGB-Generalsekretärin und zu ihrem großen Engagement für die Gewerkschaft zu gratulieren. Esther Lynch wird damit die Nachfolge von Luca Vinsentini antreten, der das Amt des Generalsekretärs seit 2015 innehatte.

Auf der Tagesordnung des Exekutivausschusses standen auch andere aktuelle Themen, darunter der Vorschlag für eine Richtlinie über Arbeitnehmer auf digitalen Plattformen sowie der Vorschlag für eine Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen – zwei Initiativen, die derzeit beim EGB aufmerksam verfolgt werden.

Die nächste Sitzung des EGB-Exekutivausschusses findet am 6. und 7. Dezember 2022 statt.

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