Dienstleistungen und Handel: Eine alarmierende Situation angesichts einer unberechenbaren Krise

Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine steigen die Verbraucherpreise in Luxemburg und ganz Europa stetig an. Bereits jetzt machen sich die Folgen der galoppierenden Inflation und der steigenden Energiepreise für viele Unternehmen im Dienstleistungs- und Handelssektor bemerkbar. Angesichts dieser alarmierenden Situation hat der LCGB eine Dringlichkeitssitzung mit dem Minister für Mittelstand, Lex DELLES, beantragt, um sich über diese Problematik und die von der Regierung geplanten Maßnahmen auszutauschen.

Die Tendenz der Grenzgänger, in Luxemburg zu tanken, ist aufgrund der in der Großregion immer attraktiver werden Kraftstoffpreise, stark zurückgegangen. Auch für die in Luxemburg ansässigen Personen besteht ein Anreiz sich zum Tanken über die Grenze in unsere Nachbarländer zu begeben. Diese Entwicklung und der allgemeine Preisanstieg haben erhebliche Auswirkungen auf den Kauf verschiedener Konsumgüter im ganzen Land, vor allem aber entlang der Grenzen.

Einkaufszentren, Restaurants und Geschäfte, die sich in der Nähe von Tankstellen entlang der Grenzen befinden, sehen sich derzeit mit einem drastischen Rückgang der Kundenfrequenz konfrontiert. Die Unternehmen, in denen der LCGB vertreten ist, verzeichnen erhebliche Umsatzeinbußen. In einigen Grenzregionen gingen die Gewinne um bis zu 40% zurück. Bleibt die Situation so, könnte sich ein allgemeiner Rückgang des Binnenkonsums im ganzen Land abzeichnen mit negativen Folgen auf die Steuereinnahmen des Staates.

Die Energiewende macht sicherlich eine Anpassung des Geschäftsmodells der Tankstellen und des damit verbundenen Handels erforderlich, doch die Unberechenbarkeit der Krise, die wir gerade durchleben, erlaubt den Händlern nicht, sich kurzfristig anzupassen. Wenn der derzeitige Trend anhält oder sich sogar noch verstärkt, könnten mehrere tausend Arbeitsplätzen gefährdet sein.

Der LCGB ist überzeugt, dass eine globale Bestandsaufnahme der Situation des Sektors notwendig ist und fordert gegebenenfalls, über den nationalen Sozialdialog geeignete Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen zu finden.

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