Liberty Steel Dudelange: Verhandlungen über Plan zur Erhaltung der Beschäftigung gescheitert

In Folge des Scheiterns der Verhandlungen über einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung (PAB) hat am 21. März 2022 der Konjunkturausschuss auf Antrag des Wirtschafts- und des Arbeitsministers beschlossen, für das Unternehmen Liberty Dudelange keine strukturell bedingte Kurzarbeit mehr zu bewilligen.

Die Gewerkschaften LCGB und OGBL nehmen diese Entscheidung zur Kenntnis.

Seit November 2021 haben die Parteien über einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung (PAB) verhandelt, der jedoch aufgrund unzureichender Garantien seitens der Liberty-Direktion nicht zustande kam. Der PAB hätte soziale Begleitmaßnahmen für das Unternehmen und die Beschäftigten, wie Kurzarbeit, Wiedereingliederungszelle, Vorruhestandsregelungen, Arbeitnehmerüberlassung usw. ermöglicht. Im Gegenzug hätte Liberty jedoch Garantien erbringen müssen in Bezug auf Investitionen, einen Liquiditätsrahmen für die schrittweise Sanierung des Unternehmens und die Schuldenrückzahlung des Konzerns gegenüber dem Standort Dudelange.

Doch einmal mehr hat die Liberty-Gruppe ihre Zusagen nicht erfüllt und ist auch nicht in der Lage diese zu erfüllen! Da hierdurch der Antrag nicht mehr dem gesetzlichen Rahmen entspricht, wurde die Unterstützung für Kurzarbeit eingestellt.

Für März, in welchem das Produktionsvolumen praktisch bei null lag, und für April, für den noch keine Prognosen vorliegen, wird Liberty die gesamten Lohnkosten sowie die monatlichen Rechnungen und Schulden ohne jegliche externe Hilfe tragen müssen!

Alle Löhne müssen zu 100% ausgezahlt und die Tätigkeit am Arbeitsplatz wieder aufgenommen werden!

Darüber hinaus wird das belgische Unternehmensgericht am 30. März eine letzte Anhörung über die Reorganisation der Lütticher Produktionsstätten eröffnen. Das Ergebnis könnte zu einer Liquidation der belgischen Liberty-Standorte führen, was eine direkte industrielle Konsequenz in Bezug auf die Versorgung des Standortes Dudelange nach sich ziehen würde.

Im Klartext: Wenn Liberty kein Wunder vollbringt, könnte dies das Ende für den Standort Dudelange bedeuten!

Für den LCGB und den OGBL ist es heute an der Zeit, dass die Regierung zu ihren Verpflichtungen steht und ihren Worten Taten folgen lässt! Die Arbeitnehmer des Unternehmens können diese enorme Unsicherheit, die schon zu lange andauert nicht mehr ertragen.

Wenn die Liberty Gruppe noch einen Funken Würde besitzt, sollte sie auch aufhören, ihre Mitarbeiter weiter zu verunglimpfen!

Es ist an der Zeit, ein neues Kapitel bei Liberty aufzuschlagen!

Im Falle eines Worst-Case-Szenarios müssen die seit Monaten diskutierten Lösungen umgesetzt, um die Produktionsstätte an einen neuen industriellen Akteur zu übergeben und die Arbeitsplätze sowie sozialen Errungenschaften zu sichern. Es ist höchste Zeit endlich eine dauerhafte Geschäftstätigkeit zu ermöglichen und in eine nachhaltigere Zukunft zu steuern.

Die Gewerkschaften haben weiterhin Vertrauen in das Wirtschafts- und das Arbeitsministerium, mit denen sie eng zusammengearbeitet haben, um Lösungen im alleinigen Interesse des Beschäftigungserhalts und der Fortsetzung einer rentablen Tätigkeit des Standorts Dudelange vorzusehen.

Daher haben sich die Gewerkschaften an beide Minister gerichtet, um eine dringende Unterredung zu erwirken, bei der die Entwicklung des Dossiers in den kommenden Tagen besprochen werden soll.

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