Kollektivverträge im Finanzsektor – Quo vadis? Gewerkschaftsfront in Gefahr!

Nachdem der Arbeitsminister der Aleba die sektorale Repräsentativität entzogen hatte, schlugen der OGBL und LCGB-SESF der Aleba vor, einen gemeinsamen Forderungskatalog zu erstellen.

Die Aleba nahm das Angebot der beiden national repräsentativen Gewerkschaften an und mehrere Arbeitstreffen zum Austausch und zur Diskussion der Forderungen fanden statt. Die Annäherung der Parteien erwies sich jedoch als schwieriger als erwartet. Das zwischen den drei Gewerkschaften vereinbarte Grundprinzip, nach Fertigstellung des Forderungskatalogs sich gemeinsam an die Arbeitgeber zu wenden, wurde von der Aleba von einem Tag auf den anderen gebrochen.

Mehrmals wurde der Aleba von den nationalen Gewerkschaften vorgeschlagen, das Treffen am 31. März 2021 mit der ABBL zu verschieben, damit der Katalog fertiggestellt und eine gemeinsame Front gebildet werden kann. Leider scheint die Aleba nicht an einer gemeinsamen Front interessiert zu sein. Der OGBL und LCGB-SESF verurteilen diese Handlungsweise und den erneuten Alleingang mit der ABBL. Ebenso verwerflich ist, dass die ABBL zugestimmt hat, sich allein mit Aleba zu treffen, während die anderen beiden Gewerkschaften um eine Verschiebung des Verhandlungstreffens gebeten haben, um die gemeinsame Gewerkschaftsposition zu finalisieren!

Durch diese Nähe zur ABBL und ACA gefährdet die Aleba unter der Leitung ihres Präsidenten die gemeinsame Gewerkschaftsfront mit dem OGBL und dem LCGB. Welche Gründe hat die Aleba nicht der Gewerkschaftsfront beizutreten? Welche Interessen vertritt diese Organisation: ihre eigenen, die der Arbeitgeber oder die der Arbeitnehmer?

Der OGBL und der LCGB-SESF bedauern diese Situation sehr und rufen die Aleba erneut auf, eine gemeinsame Gewerkschaftsfront zu bilden, um die Interessen der Beschäftigten des Sektors zu verteidigen.

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