2. Lockdown der bereits geschwächten Branchen darf nicht zum Jobkahlschlag werden

Gesundheitsschutz und sozialer Zusammenhalt

Im Hinblick auf den für diesen Mittwoch erwarteten teilweisen Lockdown, betont der LCGB, dass diese alarmierende Situation die Verantwortung und gemeinsame Anstrengungen aller erfordert, um die Einhaltung der Maßnahmen zu gewährleisten. Auch wenn es für den LCGB nach wie vor von wesentlicher Bedeutung ist, das ordnungsgemäße Funktionieren unseres medizinischen Systems, sowohl im Hinblick auf die COVID-19-Versorgung als auch auf andere Pathologien, zu gewährleisten, dürfen der Zusammenhalt und der soziale Schutz innerhalb des Großherzogtums nicht vernachlässigt werden.

Nationale Tripartite

Die Arbeitnehmer tragen letztlich keine Schuld an dieser Gesundheitskrise, und ihre Existenz darf nicht den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen zum Opfer fallen. Der LCGB bekräftigt deshalb, dass die im Frühjahr gewonnenen Erkenntnisse unbedingt heute umgesetzt werden müssen. Die Verantwortung Maßnahmen und Lösungen zu diskutieren und zu entwickeln, beruht auf dem wirksamsten Instrument des Sozialdialogs in Luxemburg, der sogenannten Tripartite, welches zum jetzigen Zeitpunkt unter keinen Umständen vernachlässigt werden darf. Der LCGB fordert die Regierung daher auf, noch vor Jahresende eine Triparite einzuberufen, damit alle Akteure – Regierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften – die notwendigen Maßnahmen, zur Vermeidung einer Pleitewelle in den vom erneuten Lockdown betroffenen Branchen, sowie die Ausweitung der Kurzarbeit erörtern können. Zumal die Gastronomie- und Veranstaltungsbranche, um nur diese beiden Sektoren zu nennen, bereits durch den ersten Lockdown im März stark gebeutelt und durch die anschließenden unsicheren und turbulenten Zeiten geschwächt wurden. Obwohl staatliche Beihilfen für Unternehmen angekündigt wurden, fordert der LCGB die Regierung heute auf, Maßnahmen zur Sicherung von Arbeitsplätzen, Einkommen und der Existenzen der Beschäftigten zu entwickeln.

Sektorielle Tripartite HORECA

Warum sollte der sektorielle Sozialdialog nicht auch auf die von Schließungen betroffenen Branchen, insbesondere die Gastronomie (HORECA), ausgedehnt werden? Gespräche oder sogar eine sektorielle Tripartite mit der Regierung, der HORESCA und den Gewerkschaften könnte die Entwicklung eines sektoriellen Plans zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung ermöglichen. Ein solcher Plan könnte entscheidend dazu beitragen, Entlassungen zu vermeiden, insbesondere durch eine befristete Arbeitnehmerüberlassung oder sogar durch eine Struktur zur Verwaltung des Personalüberhangs, vergleichbar mit der Wiedereingliederungsstelle (CDR) in der Stahlindustrie. Das Beispiel Luxair hat die positiven Auswirkungen einer Anwendung dieses Instruments auf andere Wirtschaftszweige gezeigt, eine langjährige Forderung des LCGB.

Kontakt:      Patrick DURY, Nationalpräsident des LCGB
                        Tel: +352 49 94 24-314
                        GSM: +352 691 733 001
                        E-Mail: pdury@lcgb.lu

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