Turbulenter Auftakt der Verhandlungen über den Sozialplan bei SES

Die Ankündigung eines Sozialplans bei SES Ende Mai 2020 war schwer zu schlucken: Die European Satellite Company (SES) plant, 10 bis 15% ihrer Belegschaft weltweit zu entlassen, und auch der Hauptsitz in Luxemburg wird nicht verschont bleiben. Auch wenn die am 25. Juni 2020 begonnenen Verhandlungen bereits zu einer Verringerung des Stellenabbaus geführt haben, ist für den OGBL und den LCGB jede Person, die ihren Arbeitsplatz verliert, eine Person zu viel.

Der OGBL und der LCGB hatten von Anfang an gefordert, statt eines Sozialplans einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung auszuhandeln. Die Gewerkschaften kritisieren auch, dass einige Personaldelegierte vom Sozialplan betroffenen sind. Personaldelegierte, die von den Beschäftigten demokratisch gewählt wurden und deren Aufgabe darin besteht, die Interessen des Personals zu verteidigen, sind eigentlich vor Entlassung geschützt, damit sie ihr Mandat frei ausüben können. Folglich ist diese Entscheidung des Managements inakzeptabel und undenkbar. Der Versuch, die Vertreter der Personalinteressen, die mit der Aushandlung des Sozialplans beauftragt sind, zu destabilisieren, indem man sie auf die Liste setzt, ist erbärmlich.

Darüber hinaus kritisieren die Gewerkschaften die Berechnungsmethode und die eingeschränkte Substanz der von der Unternehmensleitung vorgebrachten und kompromisslos verteidigten außergesetzlichen Abfindungszahlungen, die in keiner Weise die luxemburgischen Lebenshaltungskosten und -bedingungen berücksichtigen. Schließlich fordern die Gewerkschaften ein solides Finanzpaket für die am Ende dieses Sozialplans entlassenen Arbeitnehmer.

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