Luftfahrt – Arbeitsplatzsicherheit hat Vorrang: Kein Verlust oder Verschlechterung der sozialen Errungenschaften der Beschäftigten

Am 22. Mai 2020 traf eine Delegation der Gewerkschaften LCGB, OGBL und NGL-SNEP den Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten, um die Zukunft der luxemburgischen Luftfahrt zu erörtern, die wahrscheinlich dauerhaft von den Folgen der aktuellen Gesundheitskrise betroffen sein wird.

Obwohl sich der Sektor als systemrelevant für unsere Gesellschaft erwiesen hat, wird dieser über einen längeren Zeitraum unter den Auswirkungen zu leiden haben. Während des Treffens mit dem Minister betonten die Gewerkschaften die Bedeutung einer Beschäftigungsgarantie und dass die Arbeitnehmer unter keinen Umständen einen Verlust oder eine Verschlechterung ihrer sozialen Errungenschaften erleiden dürfen. Die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten, die Existenz der Arbeitnehmer und die Aufrechterhaltung der sozialen Errungenschaften bleiben eine Priorität.

Um die Gesundheit und Sicherheit sowohl der Passagiere als auch der Angestellten zu gewährleisten, fordern die Gewerkschaften:

  • die Koordinierung der verschiedenen Unternehmen und Behörden, um klare Sicherheitsrichtlinien aufzustellen, die an den verschiedenen Punkten und Durchgangsstellen innerhalb des Terminals und an Bord anzuwenden sind;
  • COVID-19-Tests auf freiwilliger Basis für Mitarbeiter.

 

Um die Auswirkungen einer Wirtschaftskrise auf die Luftfahrt abzumildern, fordern die Gewerkschaften LCGB, OGBL und NGL-SNEP vom Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten:

  • die Einrichtung einer Arbeitsgruppe über die Strategie von Luxair, die sich mit der Zukunft des Cargobereichs, der Airline, LuxairTours und LuxairServices befasst. Personalvertreter und Gewerkschaften müssen dieser Arbeitsgruppe angehören;
  • Garantien für den vollständigen Arbeitsplatzerhalt, um u.a. die Angst vor Entlassungen zu vermeiden, und, wie vom LCGB unterstrichen, die Schaffung von Strukturen zur Verwaltung des Personalüberhangs, vergleichbar mit der Wiedereingliederungsstelle (CDR) in der Stahlindustrie;
  • Falls notwendig Beihilfen für Luftfahrtunternehmen, um den Fortbestand der Unternehmen, die Erhaltung der Beschäftigung und den Schutz der sozialen Errungenschaften der Arbeitnehmer zu gewährleisten. Viele EU-Regierungen haben bereits solche Finanzhilfen für den Luftfahrtsektor beschlossen;
  • die Verbesserung und Ausweitung der Kurzarbeit als Anti-Kriseninstrument;
  • die Begrenzung von prekären Arbeitsverträgen (Zeitarbeitsverträge, befristete Arbeitsverträge, Saisonarbeitsverträge, „contractors“ usw.);
  • auf europäischer Ebene Kampf gegen Sozialdumping im Luftfahrtsektor und die Einführung von Sozialkriterien für europäische Beihilfen.

Die Gewerkschaften bedauern den mangelnden Sozialdialog von Beginn der Krise an, mit einer mangelnden Einbindung der Personaldelegationen an der Ausarbeitung des Sanierungsplans und fehlenden Informationen, die notwendig wären, um Spekulationen und Zukunftssorgen zu vermeiden.

Der Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten unterstrich anlässlich dieses Treffens die strategische Bedeutung des Luftfahrtsektors für die Volkswirtschaft und brachte seine Bereitschaft zum Ausdruck, Unternehmen in Schwierigkeiten zu unterstützen. Der Minister unterstützt ferner die Forderung der Gewerkschaften, eine Arbeitsgruppe zur Strategie von Luxair einzurichten, und schlägt die Einberufung eines Dreiergesprächs für die Luftfahrt vor, spätestens im Herbst 2020. Weiterhin kündigte der Minister an, dass er mit der Wiederaufnahme der Flughafenaktivitäten COVID-19-Screeningtests für die Beschäftigten einführen wolle.

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