Stahlindustrie: Der LCGB fordert die Fortsetzung der Stahl-Tripartite für alle luxemburgischen Standorte!

Nach der Ankündigung von ArcelorMittal Luxemburg weiterhin die nationalen Standorte umzustrukturieren und aufgrund des herannahenden Endes des Abkommens der Tripartite am 30. Juni 2019, hatte der LCGB offiziell ein Treffen der Stahl-Tripartite bei dem Wirtschaftsminister und dem Minister für Arbeit, Beschäftigung und Sozial- und Solidarwirtschaft beantragt.

Am 20. Mai trafen sich die Gewerkschaften, die das dreiseitige Abkommen unterzeichnet haben, der Arbeitsminister Dan KERSCH, Vertreter der Ministerien für Arbeit und Wirtschaft mit der Geschäftsleitung von ArcelorMittal Luxemburg.

Anlässlich des Treffens der Tripartite, die als Überwachungsausschuss für die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie fungiert, informierte die Geschäftsleitung von ArcelorMittal über die Situation auf dem nationalen sowie den europäischen und internationalen Stahlmärkten, und präsentierte ihren Umstrukturierungsplan für die luxemburgischen Produktionsstandorte, um dieser wirtschaftlichen Lage zu begegnen.

Was auch immer die Geschäftsleitung heute sagt, das Unternehmen steht aufgrund der globalen und europäischen Wirtschaftslage vor großen Problemen, die die luxemburgischen Standorte und Arbeitsplätze unmittelbar gefährden könnten! Dies zeigt sich bis heute darin, dass das Unternehmen erneut einen Berater, zur Prüfung seiner Organisation herangezogen hat. Für den LCGB ist klar, dass diese Umstrukturierung schon wieder zu einem Personalabbau führen wird!

Die Generaldirektion von ArcelorMittal ist jedoch nicht in der Lage, die quantifizierten Auswirkungen einer Kostensenkung durch Personalabbau darzulegen. Aufgrund dieser Geheimniskrämerei steht der LCGB argwöhnisch der geplanten Umstrukturierung gegenüber. Dieselbe Geschäftsführung möchte über den 1. Juli 2019 hinaus kein weiteres Tripartite-Abkommen vereinbaren, da sie davon ausgeht diese Umstrukturierung unter strikter Einhaltung des Rechtsrahmens durchführen zu können. Auf Drängen des LCGB ist die Geschäftsführung jedoch bereit, den Sozialdialog fortzusetzen, was es unter anderem ermöglichen wird, den Umstrukturierungsplan zu überwachen und bedarfsgerecht zu reagieren.

Der LCGB erinnerte an die Bedingungen des letzten Abkommens, das in der Tat sehr einfach gehalten wurde. ArcelorMittal sah sich nicht mehr in der Krise und wollte daher dieses Sozialabkommen stoppen. Infolgedessen weigerte sich der Stahlriese, soziale Instrumente einzusetzen, um eventuelle schwere Rückschläge aufgrund wirtschaftlicher Schwankungen des Sektors zu verhindern. Darüber hinaus war der LCGB die einzige Gewerkschaft, die auf die Anforderungen an die Produktionsstätten einging. So definierte der LCGB diese Anforderungen in Form eines „Ersatzrads“, das ein bedarfsgerechtes Handeln ermöglichen sollte. Letztlich wurde lediglich ein „Pannenset“ zurückbehalten.

Der LCGB besteht und bekräftigt seine Position: Die Tripartite ist nicht mehr nur ein Kriseninstrument, sondern ein echtes Mittel zur Unterstützung der Nachhaltigkeit der Beschäftigung unter Verwendung von Instrumenten, die sich in der Vergangenheit bewährt haben, einschließlich:

  • die „Cellule de reclassement“ (Wiedereingliederungszelle) mit einem neuen Verfahren, dem „Belegschaftspuffer“;
  • kontinuierliche Weiterbildung und Neuausrichtung;
  • die Wiedereingliederung der Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt;
  • erhebliche Investitionen;
  • ein bedarfsgerechtes Vorruhestandsmodell.

In diesem Zusammenhang hat die Regierung festgestellt, dass die Verpflichtungen der Unterzeichner des Abkommens PostLux 2016 strikt eingehalten wurden. Die Regierung hat auch zur Kenntnis genommen, dass die Arbeitgeberpartei zum allgemeinen Recht zurückkehren möchte.

Der LCGB steht weiterhin für Gespräche bereit, um eine Vereinbarung, die den zukünftigen Unternehmensbedürfnissen entspricht und die Nachhaltigkeit aller Arbeitsplätze gewährleistet, zu finden. Der LCGB richtet seinen Appel auch an die Regierung und erinnert an die Bedeutung der Stahlindustrie, die die Entwicklung des Landes und den Fortbestand eines wichtigen Metiers innerhalb der luxemburgischen Wirtschaft ermöglicht hat und deren weltberühmte Produkte hochgeschätzt werden. Darüber hinaus ist der Stahlsektor ist ein bedeutender Arbeitgeber, dessen Arbeitsplätze erhalten bleiben müssen.

Mit anderen Worten, der LCGB verlangt ein neues dreiseitiges Stahlabkommen, in das ALLE luxemburgischen Stahlproduktionsstandorte integriert werden müssen. Einschließlich des Standorts Dudelange, der nach der Übernahme durch Liberty House nicht mehr Teil von ArcelorMittal ist. Die Transferabkommen enthalten jedoch bestimmte Verpflichtungen und der Standort Dudelange sollte unter keinen Umständen von der Branche oder vom luxemburgischen Sozialdialog getrennt werden können.

Für den LCGB ist die Existenz der betroffenen Mitarbeiter von wesentlicher Bedeutung mit dem Ziel, die Interessen aller Mitarbeiter, die Nachhaltigkeit ihrer Beschäftigung sowie die Entwicklung des Unternehmens zu wahren, um weiterhin die Herstellung einzigartiger und weltweit angesehener Produkte zu sichern.

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