Die Gewerkschaften ALEBA, LCGB-SESF und OGBL-SBA kamen Ende Juli 2018 zusammen, um über einen Sozialplan bei der Bank CREDEM INTERNATIONAL (Luxembourg) S.A. zu verhandeln, der das gesamte Personal betreffen wird, das heißt 15 Mitarbeiter. Leider scheiterten die Verhandlungen und das nationale Schlichtungsamt (Office National de Conciliation, ONC) wurde am 9. August 2018, angerufen. Die Gewerkschaften geben einen Überblick über die Lage.
Die CREDEM, die sich auf loyale und treue Mitarbeiter (durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter: 20 Jahre) stützen konnte, die zu ihrer Prosperität beitrugen (durchschnittlich mehr als 18 Millionen Euro Gewinn pro Jahr in den vergangenen zehn Jahren), hat beschlossen, ihre Aktivitäten in Luxemburg nach 45 Jahren einzustellen.
Die ALEBA, der LCGB-SESF und der OGBL-SBA sind erschüttert angesichts der Arbeitsmethoden der Direktion: Die Verhandlungsführer sind keine Entscheider und die Direktion der Gruppe in Italien weigert sich, mit den Gewerkschaften zu verhandeln. Außerdem erschien die Direktion am ersten Verhandlungstag völlig unvorbereitet, mit einem Projekt, das ganze drei Zeilen lang war! Und schließlich mussten die Gewerkschaften feststellen, dass die vom Anwalt der Bank übermittelten Dokumente nicht die Verhandlungswirklichkeit widerspiegeln, der Anwalt kam regelmäßig auf bereits verhandelte Punkte zurück. So etwas hat es bei Verhandlungen über einen Sozialplan im Finanzsektor noch nicht gegeben!
Nach Ablauf der gesetzlichen Verhandlungsfrist wurde der von der CREDEM vorgelegte Vorschlag von den Mitarbeitern als respektlos und beleidigend empfunden. Schließlich verlieren sie ihren Arbeitsplatz und werden sich in einer schwierigen finanziellen Lage wiederfinden, mit allen sozialen und familiären Konsequenzen. Der derzeitige Vorschlag liegt klar unter dem, was normalerweise in einem vergleichbaren Fall praktiziert wird und entspricht nicht einmal einem Viertel dessen, was im Bankensektor in Luxemburg üblich ist.
Die ALEBA, der LCGB-SESF und der OGBL-SBA verurteilen diese inakzeptable Haltung aufs Schärfste, die zeigt, dass die Bank nicht zu ihrer sozialen Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern stehen will, die zu unschuldigen Opfern dieser Schließung geworden sind, und dies auf Anraten und mit kräftiger Beihilfe ihres Anwalts.
Die Arbeitnehmer werden sich angesichts der Opfer, die sie seit vielen Jahren zum großen Vorteil der Bank erbracht haben, mit den von der Direktion vorgeschlagenen Brotkrumen nicht zufriedengeben. Interne Protestaktionen haben bereits begonnen und eine Demonstration vor dem ONC wird demnächst stattfinden.
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