Grenzüberschreitende Mobilität: Der LCGB fordert konkrete Fortschritte für belgische Grenzgänger!

Am 23. Mai 2017 traf eine Delegation des LCGBs den Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur François BAUSCH hinsichtlich der grenzüberschreitenden Mobilität zwischen dem Großherzogtum und Belgien. Es wurden verschiedene Punkte zur Verbesserung der aktuellen Situation erörtert.

Sperrung der Bahnlinie „Arlon – Luxemburg“

Während 2 Wochen an Ostern sowie von Mitte Juli bis Mitte September 2018 wird die Bahnlinie zwischen Arlon und Luxemburg voll gesperrt, damit die CFL die Strecke auf großherzoglicher Seite auf 25.000 Volt umrüsten kann. Minister BAUSCH bestätigte außerdem, dass es keine Alternative zu einer Vollsperrung gäbe, wie vom LCGB vorgeschlagen (z.B. durch die eingleisige Befahrung während der Arbeiten). Es werden Busse als Schienenersatzverkehr vom Bahnhof Arlon aus zur Verfügung stehen.

„Park & Ride“ Viville

Der LCGB hebt hervor, dass beim Projekt P&R Viville immer mehr Schwierigkeiten auftreten (Kosten der zusätzlichen Infrastruktur, Langzeitarbeiten auf diesem Streckenabschnitt, mangelnde Schienenfahrzeuge, etc.). Minister BAUSCH bestätigte, dass dieses Vorhaben vorrangig behandelt wird und der politische Wille vorhanden ist, dieses für die belgischen Grenzgänger wichtige Projekt abzuschließen. Dennoch wird der P&R Parkplatz nicht vor Anfang 2020 fertiggestellt werden. In einer ersten Phase werden 150 Parkplätze geschaffen, die anschließend auf 750 erhöht werden.

Kostenlose Parkplätze an Bahnhöfen südlich von Namur

Am 12. Mai 2017 kündigte der belgische Verkehrsminister François BELLOT kostenlose Parkplätze rund um die Strecke Namur-Arlon für Grenzgänger mit Zug-Abonnement an. Der LCGB betont, dass diese ab Dezember 2017 geltende Maßnahme sicherlich erfreulich für derzeitige Abonnenten ist, aber dadurch nicht unbedingt neue Bahnnutzer gewonnen werden. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass beispielsweise der Parkplatz am Bahnhof Arlon (300 Plätze) bereits vollständig besetzt ist. Der LCGB besteht deshalb darauf, dass neue attraktive Angebote für potentielle Nutzer geschaffen werden.

Entwicklung der grenzüberschreitenden Tarife

Minister François BELLOT kündigte ebenfalls die Senkung des Monatsabonnements für Grenzgänger ab Dezember 2017 um 13,50 € an (Senkung von 93,50 € auf 80,00 € für die Strecke Arlon – Luxemburg und von 77,50 € auf 64,00 € für die Strecke Aubange – Luxemburg). Der LCGB begrüßt diesen Schritt, fordert aber die Ausweitung der Tarifsenkung auf weitere Grenzbahnhöfe und die Anpassung der Jahreskarte „Flex-Pass“.

Fahrgemeinschaften und Nutzung des Standstreifens

Derzeit wird auch untersucht, ob eine Fahrgemeinschaftsspur auf der Autobahn zwischen Arlon und Luxemburg Stau zwischen den beiden Ländern vermeiden kann. Im Juli 2016 änderte der Bundesverkehrsminister François BELLOT die belgische Straßenverkehrsordnung, um die Nutzung des Standstreifens – mit Änderung der Fahrbahnmarkierungen und neuen Kennzeichnungen – durch Fahrgemeinschaften während der Stoßzeiten zu ermöglichen. Auch auf luxemburgischer Seite prüft die Straßenbauverwaltung anhand einer Machbarkeitsstudie diese Möglichkeit.

Ein „Hub“ für telearbeitende Grenzgänger?

Der LCGB spricht sich für die Schaffung eines „Hubs“ für telearbeitende Grenzgänger aus. Hierdurch soll Grenzgängern die Möglichkeit geboten werden, grenznahe Büros (auf luxemburgischer Seite, um Nachteile bei Steuern und Sozialversicherung zu vermeiden, was stets ein Hindernis für die Telearbeit für Grenzgänger ist) als Homeoffice zu nutzen, um so die Staus zu umgehen. Ein „Hub“ kann zudem durch ausreichende Parkplätze, auch für Fahrgemeinschaften, interessant gestaltet werden. Der LCGB ist der Auffassung, dass ein solches Konzept im Sinne einer effizienten und nachhaltigen Mobilität zwischen Belgien und Luxemburg ist.

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