Mehr als 80 LCGB Personalvertreter aus dem Bereich Dienstleistungen und Handel kamen am 26. Mai in Kayl zum Delegiertentag ihres Fachverbandes zusammen. Nach der Ankündigung im Jahr 2015 zur Genehmigung von verlängerten Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen für die Stadt Luxemburg (Oberstadt und Bahnhofsviertel), startete der LCGB Fachverband Dienstleistungen und Handel eine Informationskampagne zu seinen Forderungen bezüglich der Arbeitskonditionen.
Francine CLOSENER, Staatssekretärin für Wirtschaft, stellte hierzu erste Resultate einer Studie über die Arbeitskonditionen und -organisation sowie die Auswirkungen der verlängerten Öffnungszeiten für die betroffenen Arbeitnehmer vor: 65% der Angestellten im Handel sind Frauen, 1/5 der Angestellten müssen in den Abendstunden arbeiten. Zwei Zahlen, die die Notwendigkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf verdeutlichen. In der zweiten Phase der Studie wird eine Erhebung vor Ort durchgeführt, um repräsentative und reale Informationen zum Arbeitsleben der Angestellten zu erhalten. Bei der Vorbereitung des Pflichtenheftes für die nächste Stufe der Studie ist die erneute Beteiligung des LCGBs erwünscht.
Francine CLOSENER zog aus der bisherigen Genehmigung der verlängerten Öffnungszeiten leider die Bilanz, dass das gewünschte Ergebnis, mehr Konsumenten in die Stadt zu locken und somit die Attraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit des Handels zu steigern, nicht erreicht wurde. Die Staatssekretärin für Wirtschaft merkte dennoch an, dass trotz vieler vorhandener Herausforderungen (E-Commerce, attraktive Einkaufszentren in der Großregion, etc.) der Bau von zusätzlich 200.000 Quadratmetern Verkaufsflächen den expandierenden Charakter des Großherzogtums zeigt. Am Ende ihrer Rede fand ein offener Meinungsaustausch mit der Staatssekretärin statt.
Patrick DURY, LCGB Nationalpräsident, betonte in seiner Abschlussrede die Haltung des LCGBs, nach der jede Diskussion über die Arbeitszeiten der Angestellten im Handel auch Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beinhalten muss. Der LCGB fordert zum einen allgemeine Verbesserungen z.B. bei der Kinderbetreuung und beim öffentlichen Transport am Wochenende und zum anderen die Anerkennung und eine rechtmäßige Entlohnung für die geforderte Vielseitigkeit und Flexibilität der Angestellten im Handel.
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