Unterredung zwischen der ALFI und dem LCGB-SESF: Veränderungen vorgreifen, in die Arbeitnehmer investieren und „Kompetenzzentrum“ bleiben!

Am Mittwoch, 30. März 2016 traf eine Abordnung des LCGB-SESF Frau Denise VOSS (Chairman der ALFI) und Herrn Camille THOMMES (Generaldirektor der ALFI) zu einem Meinungsaustausch über die Möglichkeiten und die künftigen Herausforderungen des Investmentfondssektors.

Trotz des in den letzten Jahren festgestellten bedeutenden Wachstums der verwalteten Vermögen, erinnerten die ALFI-Vertreter daran, dass zahlreiche Herausforderungen bestehen, bevor die bestehenden Tätigkeiten gefestigt und neue Akteure nach Luxemburg gelockt werden können. Sie haben u.a. folgendes betont: die jüngsten und noch anstehenden Entwicklungen bei den Verordnungen (UCITS 5, BEPS, …), die landesweiten Übertragungsfristen von bestimmten Richtlinien, die Bedeutung eines attraktiven Steuerrahmens gegenüber der Konkurrenz bestimmter anderer europäischer Länder und die zunehmende Konkurrenz seitens asiatischer oder lateinamerikanischer Länder, die das Modell „UCITS“ übernehmen oder gerne das Luxemburger Modell kopieren.

Die Entwicklungen, die in diesem Bereich zu erwarten sind, dürften vor allem die Entwicklung der passiven Vermögensfonds betreffen (wo noch Bemühungen anstehen, um die Stellung Luxemburgs in dieser Marktnische zu festigen), das Wachstum der alternativen Fonds und die Expansion der sogenannten „sozial verantwortlichen Fonds“ (Mikrofinanz).

Die Zukunft des Sektors hängt ebenfalls vom Vorgreifen der Veränderungen, der Verfügbarkeit der erforderlichen Humanressourcen im Bereich des Risikomanagements, der Compliance, den Fachkenntnissen und von der Entwicklung und Anpassung der Kompetenzen ab.

Der LCGB-SESF hat seine sehr starken Bedenken zur Beschäftigungslage vorgebracht, zum einen bezüglich der zunehmenden Digitalisierung und dem Trend zur Optimierung der Kommunikationsströme als auch zur Handhabung der Verordnungsauflagen über die sog. „Fintech“. Zum anderen bedauerte der LCGB-SESF die kurzsichtige Politik bestimmter Finanzkonzerne auf dem Gebiet der Kostensenkungen und Standortverlagerungen (Outsouring oder ferner Smartsourcing) bestimmter Aktivitäten, die bestimmte Beschäftigungsgruppen mit voller Wucht treffen.

Die ALFI und der LCGB-SESF sind sich einig, dass angesichts der laufenden Entwicklungen alle Beteiligten –Sozialpartner, Regierung sowie nicht zuletzt jeder Arbeitnehmer – gemeinsam ihre Verantwortung übernehmen und alles daran setzen müssen, diesen Entwicklungen vorzugreifen, die Veränderungen zu begleiten und die erforderlichen Mittel zu investieren, um den Fortbestand des Investmentfondssektors und von Tausenden Arbeitsplätzen in diesem Sektor zu gewährleisten.

Diese Feststellung belegt die Bedeutung einer adäquaten Ausbildungspolitik – Fortbildung und Umorientierung – (auch für die in diesen Fonds neu auftretenden Beschäftigungen), die von der öffentlichen Hand unterstützt wird. Es müssen in diesem Sinne den derzeitigen Beschäftigten die Mittel in die Hand gegeben werden, neue Fähigkeiten zur Begleitung aller laufenden Veränderungen zu erwerben, auch um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten und somit zu einer gewissen Absicherung der Arbeitsplätze in ihrem Sektor beizutragen.

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