Die luxemburgischen Gewerkschaften OGBL und LCGB äußern ihre tiefe Besorgnis über das Ergebnis der jüngsten Abstimmung im Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments über die Richtlinie zur Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit (CS3D). Am 13. Oktober 2025 haben die beiden Organisationen über ihr gemeinsames europäisches Sekretariat (SECEC) auch ein Schreiben an die luxemburgischen Europaabgeordneten geschickt, um ihnen ihre Bedenken mitzuteilen.
Da der OGBL und der LCGB bereits im Vorfeld der Abstimmung über die Entwicklungen im Europäischen Parlament alarmiert worden waren, können sie das Ergebnis der Abstimmung vom 13. Oktober 2025 nur bedauern, da es die sozialen und ökologischen Initiativen der Richtlinie erheblich schwächt. Diese war jedoch bereits zuvor von der Europäischen Kommission ihrer Substanz beraubt worden. Die Gewerkschaften bedauern auch die mangelnde Transparenz während des gesamten Gesetzgebungsverfahrens, sowohl im Europäischen Parlament als auch in der Europäischen Kommission. Ein solcher Ansatz untergräbt unweigerlich das Vertrauen der Öffentlichkeit in die europäischen Institutionen.
Noch besorgniserregender sind jedoch die politischen Manöver des Berichterstatters, Jörgen Warborn, Mitglied der Europäischen Volkspartei (EVP). Lange vor der Abstimmung weigerte er sich, die mit den Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen ausgehandelten Kompromisse anzunehmen, und drohte sogar offen mit einem Bündnis mit der extremen Rechten, sollten die Progressiven seinen Text nicht akzeptieren. Für den OGBL und den LCGB verstößt diese Vorgehensweise des EVP-Berichterstatters gegen die demokratischen Werte der EU. Es handelt sich hier eindeutig um einen Fall von politischer Erpressung. Solche Machenschaften dürfen auf keinen Fall zur Norm werden!
Beide Organisationen möchten daran erinnern, dass diese Richtlinie für die Arbeitnehmer und den Schutz ihrer Rechte entlang der gesamten Lieferketten von entscheidender Bedeutung ist. Sie ermöglicht es, die Ausbeutung von Arbeitnehmern und Menschenrechtsverletzungen zu bekämpfen und gleichzeitig die Unternehmen in die Verantwortung zu nehmen.
Aus diesem Grund fordern OGBL und LCGB die Europaabgeordneten auf, den Text abzulehnen, über den nächste Woche in der Plenarsitzung abgestimmt wird.
Mitteilung des gemeinsamen europäischen Sekretariats des OGBL und des LCGB (SECEC A.s.b.l) vom 17. Oktober 2025.
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