Angesichts der beispiellosen Infragestellung der sozialen Errungenschaften und Rechte von Arbeitnehmern und Rentnern (sowohl Einwohnern als auch Grenzgängern) durch die Regierung haben die beiden auf nationaler Ebene repräsentativen Gewerkschaften OGBL und LCGB, beschlossen, neue, moderne Wege zu beschreiten und ihre Zusammenarbeit durch die Schaffung einer gemeinsamen Struktur zu formalisieren, deren Satzung heute in Anwesenheit der Presse unterzeichnet wurde.
Diese Struktur mit dem Namen „Union des syndicats OGBL et LCGB” ist nun Garant für eine gemeinsame Front gegen alle Angriffe der Regierung auf die Rechte und Interessen der Arbeitnehmer und Rentner.
Sie wird von einem Verwaltungsrat geleitet, der paritätisch aus Vertretern beider Gewerkschaften besteht und von zwei Präsidenten geführt wird, von denen einer die Gewerkschaft OGBL und der andere die Gewerkschaft LCGB vertritt. Den gemeinsamen Vorsitz übernehmen die Präsidentin des OGBL, Nora Back, und der Nationalpräsident des LCGB, Patrick Dury.
Die Vereinigung hat insbesondere folgende Ziele:
- die Verteidigung der Interessen, Rechte und Errungenschaften der Arbeitnehmer und Rentner, die in Luxemburg arbeiten oder gearbeitet haben, sowie ihrer Familien,
- die proaktive, loyale und nachhaltige Strukturierung der Zusammenarbeit, der Kooperation und des Austauschs zwischen den Gewerkschaften OGBL und LCGB,
- die Einrichtung eines gemeinsamen Sekretariats auf Vereinsebene,
- die Erörterung zwischen den beiden Gewerkschaftsorganisationen OGBL und LCGB über alle aktuellen politischen und gewerkschaftlichen Themen von sektoraler, nationaler oder internationaler Bedeutung, um gemeinsame Positionen zu ermitteln und öffentliche Stellungnahmen zu diesen Themen auszuarbeiten,
- die Erörterung und Vorbereitung aller Verhandlungen, Gespräche und Konsultationen, an denen die Gewerkschaftsorganisationen auf nationaler und internationaler Ebene beteiligt sind; die Ausarbeitung gemeinsamer Standpunkte zum Inhalt dieser Verhandlungen, Gespräche und Konsultationen,
- die Erörterung und Vorbereitung möglicher gemeinsamer nationaler Gewerkschaftsaktionen sowie die gemeinsame Teilnahme an möglichen internationalen Gewerkschaftsaktionen,
- die proaktive, loyale und dauerhafte Beilegung aller möglichen Streitigkeiten, die zwischen den beiden Gewerkschaftsorganisationen OGBL und LCGB sowie ihren jeweiligen Vertretern auftreten können,
- die gemeinsame Vorbereitung der Sozialwahlen mit dem Ziel, jegliche Streitigkeiten zwischen den beiden Gewerkschaftsorganisationen OGBL und LCGB zu vermeiden.
Zusammensetzung des Verwaltungsrats
Der Verwaltungsrat besteht aus 24 Verwaltungsratsmitgliedern, von denen 50 % die Gewerkschaft OGBL vertreten und ihr angehören und 50 % die Gewerkschaft LCGB vertreten und ihr angehören.
Die Verwaltungsratsmitglieder, die den OGBL vertreten:
- BACK Nora, Co-Präsidentin und Gründungsmitglied;
- BACH Pitt, Gründungsmitglied;
- DE MATTEIS Jean-Luc, Gründungsmitglied;
- ANGEL David, ordentliches Mitglied;
- DA SILVA Philippe, ordentliches Mitglied;
- DELLI ZOTTI Sonja, ordentliches Mitglied;
- EISCHEN Véronique, ordentliches Mitglied;
- KRIER Frédéric, ordentliches Mitglied;
- LANDINI Olivier, ordentliches Mitglied;
- OURTH Patrick, ordentliches Mitglied;
- PEREIRA Carlos, ordentliches Mitglied;
- SCHIMOFF Serge, ordentliches Mitglied.
Die Verwaltungsratsmitglieder, die den LCGB vertreten:
- DURY Patrick, Co-Präsident und Gründungsmitglied;
- KNEBELER Christophe, Gründungsmitglied;
- LOMEL Francis, Gründungsmitglied;
- CABRAL FARIAS Maria Do Rosario, ordentliches Mitglied;
- CARVALHO MACEDO Maria Helena, ordentliches Mitglied;
- CONTER Céline, ordentliches Mitglied;
- DA COSTA GOMES Dani, ordentliches Mitglied;
- FORNIERI Robert, ordentliches Mitglied;
- GLOUCHITSKI Paul, ordentliches Mitglied;
- Maria Mendes, ordentliches Mitglied;
- MENDES Maria, ordentliches Mitglied;
- SAMSON Katja, ordentliches Mitglied.
Rückblick auf eine beispiellose Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit der Gewerkschaften begann im Oktober 2024 mit dem Angriff der Regierung auf das ausschließliche Recht der national repräsentativen Gewerkschaften, Kollektivverträge auszuhandeln und zu unterzeichnen. Angesichts der zunehmenden Angriffe auf die Rechte und Errungenschaften der Arbeitnehmer und Rentner (Sonntagsarbeit, Ladenöffnungszeiten, sozialer Mindestlohn, Rentenreform) wurde im Januar 2025 offiziell die Gewerkschaftsfront OGBL-LCGB gegründet.
Seitdem koordinieren die Gewerkschaften ihre Maßnahmen zu wichtigen nationalen Themen und kommunizieren gemeinsam über ihre Forderungen und Vorgehensweisen. Auf ihren jeweiligen nationalen Kongressen im Februar und März 2025 haben OGBL und LCGB einstimmig eine gemeinsame Dringlichkeitsresolution verabschiedet, in der es unter anderem heißt: „[…] Angesichts der noch nie dagewesenen Infragestellung unseres Sozialstaates, der das Ergebnis des Sozialdialogs im Tripartiterahmen ist, sowie unseres Sozialmodells, das den sozialen Frieden in Luxemburg garantiert, werden die Gewerkschaften LCGB und OGBL ihre gewerkschaftlichen Aktionen strukturieren und koordinieren, um eine gemeinsame Front zu schaffen. Das erklärte Ziel dieser gemeinsamen Front ist es, mit allen notwendigen Mitteln zu verhindern, dass die sozialen Errungenschaften, für die die Gewerkschaften ein Jahrhundert lang gekämpft und gearbeitet haben, durch eine Regierungspolitik, die nur als retrograd bezeichnet werden kann, zunichte gemacht werden.“
Heute haben die auf nationaler Ebene repräsentativen Gewerkschaften mit der Gründung der „Union des syndicats LCGB et OGBL“ einen neuen historischen Meilenstein in der Verteidigung der Interessen der Arbeitnehmer und Rentner gesetzt.
Mitgeteilt von der Union des syndicats LCGB et OGBL, am 20. Juni 2025