Liberty Steel Dudelange: Die Gewerkschaften OGBL und LCGB fordern eine Dringlichkeitssitzung, um den stillen Tod des Standorts zu verhindern

Der offizielle Rückzug der türkischen TOSYALI-Gruppe aus dem Übernahmeprozess von Liberty Steel Dudelange, der am 7. Mai vom Wirtschafts- und Arbeitsministerium bestätigt wurde, ist ein weiterer schwerer Schlag für die rund 150 Beschäftigten des Standorts. Nach Jahren der Versprechungen, Erwartungen und falschen Hoffnungen herrscht nun völlige Enttäuschung.

Dieser erneute Rückschlag stürzt die Beschäftigten in tiefe Verzweiflung. Sie allein zahlen heute den Preis für eine Reihe von schlechten politischen und industriellen Entscheidungen: den von der EU-Kommission erzwungenen Verkauf von ArcelorMittal an Liberty, den Zusammenbruch von Liberty Steel und dessen Insolvenz und schließlich das Scheitern des Verkaufsprozesses. In jeder Phase wurden Versprechen gemacht, und jedes Mal wurden sie gebrochen.

Heute weicht die Enttäuschung Wut und einer sehr realen Angst: die Angst vor einem stillen Tod des Standorts Dudelange, ohne dass eine konkrete Lösung gefunden wird. Die Gewerkschaften lehnen es ab, dass die Beschäftigten Opfer dieses kollektiven Versagens werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass ein lebensfähiger Industriestandort untergeht.

Angesichts dieses katastrophalen Szenarios fordern OGBL und LCGB eine Dringlichkeitssitzung mit den Ministern für Wirtschaft und Arbeit. Es ist unerlässlich, dass sich alle betroffenen Parteien unverzüglich an einen Tisch setzen, um klare, konkrete und sofortige Lösungen für die Beschäftigten zu finden.

Die Gewerkschaften erinnern daran, dass sie bereits in der Vergangenheit die Einrichtung einer sektoralen Umschulungsstelle nach dem Vorbild der „CDR“ vorgeschlagen haben, die im Rahmen der Tripartite-Gespräche in der Stahl- und Luftfahrtindustrie erfolgreich eingesetzt wurden. Diese Stelle würde es ermöglichen, die Beschäftigten durch gezielte Unterstützung in Arbeit zu halten: Leiharbeit, Umschulung, Weiterbildung, individuelle Betreuung. Diese Einrichtung existiert, funktioniert und muss hier unverzüglich aktiviert werden.

Über die Arbeitnehmer hinaus steht auch die industrielle Zukunft des Landes auf dem Spiel. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die bedrohten Produktionsmittel zu erhalten, insbesondere wenn ihre Rentabilität nachgewiesen ist. Luxemburg kann es sich nicht leisten, sein Know-how zu verlieren oder seine industriellen Kapazitäten in Gleichgültigkeit erodieren zu lassen.

Untätigkeit ist keine Option mehr. Die Beschäftigten von Liberty Steel Dudelange fordern, dass die eingegangenen Verpflichtungen endlich in Taten umgesetzt werden. Sie verlangen, dass sie gehört, respektiert und vor allem unterstützt werden.

Mitgeteilt von OGBL und LCGB am 8. Mai 2025

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