Unter dem Motto „Ein starkes Engagement für Solidarität und soziale Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert“ fand heute der 61. Nationalkongress des LCGB statt. Der Kongress ist nicht nur Anlass für die rund 280 anwesenden Delegierten und Gäste, über die gewerkschaftlichen Schwerpunkte und Herausforderungen der kommenden 5 Jahre zu diskutieren, sondern auch Bilanz über die vergangenen Jahre zu ziehen und den Nationalpräsidenten zu wählen.
Unter den Gästen befanden sich hochrangige internationale Gewerkschaftsvertreter der CFDT Grand Est, der CSC und der FCG. Natürlich waren auch die nationalen gewerkschaftlichen Vertreter der luxemburgischen Arbeitnehmerkammer CSL mit dabei, darunter Nora BACK, Präsidentin der CSL und Präsidentin des OGBL, Jean-Claude REDING, Vize-Präsident der CSL und Sylvain HOFFMANN, Direktor der CSL. Weiterhin waren unsere Partner der portugiesischen Anwaltskanzlei Sónia Falcão da Fonseca, der Etude Bauler und der Etude Luxlex vertreten.
Ehrengäste und Redner des Tages waren der Vizepremierminister, Xavier BETTEL, der Minister für Wirtschaft, KMU, Energie und Tourismus, Lex DELLES, der Minister für Arbeit, Georges MISCHO und der Ehrenpräsident der ONGD Guiden a Scouten fir ENG Welt, Fränz SCHARTZ.
Der Kongress war geprägt von den Sozialwahlen 2024 aber auch von den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen. In seiner Eröffnungsrede betonte der LCGB-Generalsekretär Francis LOMEL die Entwicklung des LCGB zu einer modernen Gewerkschaft mit innovativen Leistungen für seine Mitglieder und den notwendigen Kompetenzen den heutigen Herausforderungen zu begegnen.
Bei dieser Gelegenheit bot der Tätigkeitsbericht der vergangenen 5 Jahre die Möglichkeit einen Rückblick auf den Einsatz und die Errungenschaften des LCGB, seiner Delegierten, Militanten und Mitglieder zu werfen. Ein ebenso positives und solides Resultat konnte Nationalpräsident Patrick DURY bei der Präsentation des Finanzberichtes ziehen. Mit dem Aktionsprogramm der kommenden 5 Jahre wurde ein noch ehrgeizigerer und stärkerer Leitfaden definiert, als je zuvor.
Im Anschluss wurde Patrick DURY von den anwesenden Delegierten mit großem Applaus in seinem Amt als Nationalpräsident bestätigt. Patrick DURY dankte den Anwesenden für ihr entgegengebrachtes Vertrauen. In seiner Abschlussrede ging er nicht nur auf die Entwicklung des LCGB in den vergangenen Jahren ein, sondern insbesondere auch auf den aktuellen Angriff der Regierung auf die sozialen Errungenschaften und Rechte der Arbeitnehmer. „Sozial Apartheid ass leider eng Realitéit ginn an dësem Land!“ betont der Nationalpräsident in seiner flammenden Rede, in welcher er sich gegen die Zerstörung des sozialen Zusammenhalts und des luxemburgischen Sozialdialogs ausspricht. Seit über 100 Jahren hat der LCGB die Arbeitsbedingungen, das Sozialversicherungs- und Rentensystem und vieles mehr in Luxemburg mit geprägt und so manchen Sturm erlebt. Und der LCGB als moderne Gesellschaft ist fähig sich anzupassen, Veränderungen mitzutragen und zu fördern, und bleibt sich in einer Sache stets treu: In seinem Einsatz für Solidarität und soziale Gerechtigkeit.
In der Abschlussresolution des Kongresses, hielten die Delegierten die wichtigsten Punkte des Aktionsprogramms zurück, und verpflichten sich für ein starkes Engagement für Solidarität und soziale Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert.
Aus aktuellem Anlass wurde zusätzlich eine Dringlichkeitsresolution angenommen, die die gemeinsame Gewerkschaftsfront des LCGB und des OGBL für die Verteidigung der Rechte und sozialen Errungenschaften von Arbeitnehmern und Rentnern manifestiert. In der Dringlichkeitsresolution wurde festgehalten, dass „angesichts der noch nie dagewesenen Infragestellung unseres Sozialstaates, der das Ergebnis des Sozialdialogs im Tripartiterahmen ist, sowie unseres Sozialmodells, das den sozialen Frieden in Luxemburg garantiert, werden die Gewerkschaften LCGB und OGBL ihre gewerkschaftlichen Aktionen strukturieren und koordinieren, um eine gemeinsame Front zu schaffen.“
Diese Resolution wird auch im Rahmen des 9./XXXIV. ordentlichen Kongresses des OGBL von den Delegierten diskutiert werden.
Lebenslauf Patrick DURY
Patrick DURY wurde am 20.4.1965 in Esch/Alzette geboren und lebt in Differdange. 1989 begann er seine berufliche Laufbahn als Produktionsleiter, dann als Verfahrenstechniker bei der Firma Luxguard in Bascharage. Von 1990 bis 1998 war er als technischer Ingenieur in der Walzwerkabteilung der Firma ARBED am Standort Schifflange tätig.
1998 ging Patrick als Gewerkschaftssekretär zum LCGB. Bevor er im November 2009 Generalsekretär wurde, war er verantwortlich für den Banken- und Versicherungsverband (LCGB-FEBA), für die ALPL (Association Luxembourgeoises des Pilotes de Ligne et des Sociétés de l’Aéroport) und ab dem Jahr 2000 war er Gewerkschaftssekretär für die Stahlindustrie (LCGB-SESM).
Am 18. November 2011 wurde Patrick DURY zum Nationalpräsidenten des LCGB gewählt und im Rahmen der nachfolgenden Nationalkongresse im Jahr 2014 und 2020 in diesem Amt bestätigt. Patrick DURY ist effektives Mitglied des LCGB bei der Vollversammlung der Arbeitnehmerkammer (CSL) – Gruppe 5 Dienstleistungen – und begleitet seit 2019 zudem das Amt des Vize-Präsidenten der CSL.