Heute Morgen teilte die Direktion von SES dem Personal offiziell mit, dass in Luxemburg 80 Arbeitsplätze abgebaut werden könnten, dies im Rahmen ihrer Outsourcing-Strategie nach Indien. Nachdem der CEO von SES zuvor noch in der nationalen Presse versucht hatte zu beschwichtigen, scheint er nun verstanden zu haben, dass er diese Nachricht an die betroffenen Mitarbeiter nicht länger hinauszögern kann. Diese grausame Ankündigung kommt kurz vor den Weihnachtsfeiertagen und lässt die Arbeitnehmer um ihre Zukunft bangen.
Für den OGBL und den LCGB ist es schlichtweg ein Skandal, dass sich SES auf so brutale Weise von einem Teil seiner Beschäftigten trennen will, und dies mit stillschweigender Zustimmung der Regierung, die zu keinem Zeitpunkt Beschäftigungsgarantien von SES gefordert hat[1]. Die vertretenen Gewerkschaften sind der festen Überzeugung, dass ein Sozialplan nicht der richtige Weg ist und fordern das Management von SES auf, einen Plan zur Erhaltung von Arbeitsplätzen auszuhandeln.
Insbesondere da die Wachstumsstrategie, die während des Informations- und Konsultationsverfahrens mit den Personaldelegationen von SES vorgestellt wurde, hinsichtlich ihrer Wirksamkeit viele Zweifel lässt. Tatsächlich handelt es sich nur um Maßnahmen zur Kostensenkung, ohne jegliche Berücksichtigung der langfristigen negativen Folgen für das Unternehmen. Wieder einmal sind es die „normalen“ Mitarbeiter, die die Kosten tragen, wobei man sich fragen kann, ob das Gehalt des CEO (6 Mio.) nicht auch Teil dieser Kosteneinsparungen sein sollte.
Diese Entscheidung ist für SES und für Luxemburg eine lose-lose Situation. Der Abbau von Arbeitsplätzen wird die Arbeitsbelastung für die verbleibenden Mitarbeiter, die bereits stark demoralisiert sind, erheblich erhöhen. Und er steht in völligem Widerspruch zu den Bemühungen der Regierung Frieden, externe Talente anzuziehen. Die Arbeitgeberlobby beklagt sich ständig über den Mangel an Fachkräften auf dem luxemburgischen Arbeitsmarkt. Wie kann eine solch brutale Abschaffung von hochqualifiziertem Fachwissen in den Bereichen Telekommunikation/Satelliten mit dem Anziehen von Talenten vereinbar sein? Wir fordern die Regierung erneut auf einzugreifen.
[1] In diesem Zusammenhang sollte daran erinnert werden, dass der Staat ein wichtiger Aktionär des Unternehmens ist. Er ist im Verwaltungsrat von SES vertreten, wo er 33,3% der Stimmen hält.
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