Am 5. November 2024 traf sich eine Gewerkschaftsdelegation mit mehreren Abgeordneten der Demokratischen Partei (DP), um sich über die Dossiers der Renten und Kollektivverträge auszutauschen.
In Bezug auf die aktuelle Debatte um die Zukunft des allgemeinen Rentenversicherungssystems betonten die Gewerkschaften, dass die finanzielle Lage des allgemeinen Rentensystems derzeit komfortabel ist und die Reserven weiter wachsen. Sollte das System in den kommenden Jahren dennoch ein finanzielles Ungleichgewicht aufweisen, treten die Gewerkschaften in diesem Fall für eine Stärkung unseres öffentlichen Rentensystems durch die Schaffung zusätzlicher Einnahmen (einschließlich solcher, die weniger von der Beschäftigungsentwicklung abhängen und dem technologischen Wandel Rechnung tragen) und nicht für eine Verschlechterung der Leistungen ein. Weder die Kapitaldeckung noch Privatversicherungen stellen eine tragfähige Alternative dar, um einen angemessenen Lebensstandard im Ruhestand zu gewährleisten.
Bei dieser Gelegenheit erinnerten die Gewerkschaften auch an ihre Forderungen nach einer Reform des Gesetzesrahmens für Kollektivverträge, die es ihnen ermöglicht, die Anzahl der Kollektivverträge zu erhöhen und modernere, an die Bedürfnisse und Forderungen der Arbeitnehmer angepasste Kollektivverträge auszuhandeln. Der in diesem Zusammenhang vom Arbeitsminister im Rahmen des Ständigen Ausschusses für Arbeit und Beschäftigung (CPTE) vorgelegte Entwurf eines Aktionsplans spiegelt die Forderungen der Gewerkschaften in keiner Weise wider. Schlimmer noch, er zielt darauf ab, das Vorrecht der national repräsentativen Gewerkschaften auf die Aushandlung und Unterzeichnung von Tarifverträgen in Frage zu stellen. Dies stellt für die Gewerkschaften einen fundamentalen Angriff auf das luxemburgische Sozialmodell und die Rechte und sozialen Errungenschaften der Arbeitnehmer dar, für die die Gewerkschaften ein Jahrhundert lang gekämpft haben.
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