Abkommen über den Kollektivvertrag des Bankensektors

Luxemburg, 12. Juli 2024 – Angesichts der Herausforderungen, die mit der Entwicklung der Bankberufe und ihrer Attraktivität verbunden sind, haben die ABBL und die Gewerkschaftsvertreter des LCGB, der ALEBA und des OGBL eine Einigung über den Kollektivvertrag für den luxemburgischen Bankensektor für den Zeitraum 2024-2026 erzielt. Die endgültigen Texte befinden sich nun in der Genehmigungsphase. Der neue Vertrag legt den Schwerpunkt auf die Beschäftigungsfähigkeit und ermöglicht es, die Treue und das Engagement der Beschäftigten im Bankensektor zu belohnen.

Bankwesen – ein Beruf im Wandel

Die Veränderungen im Bankwesen haben sich in den letzten Jahren beschleunigt, so dass die Banker neue Kompetenzen erwerben müssen“, analysiert Jerry Grbic, CEO der ABBL. “Gleichzeitig stehen die luxemburgischen Banken, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, vor der dreifachen Herausforderung, Talente anzuwerben, auszubilden und an sich zu binden, und das alles in einem sehr wettbewerbsintensiven Markt und einem tendenziell austrocknenden Rekrutierungspool.”

Die Herausforderungen sind zahlreich:

  • Entwicklung der Kundenerwartungen hin zu leichter zugänglichen und transparenteren Dienstleistungen.
  • Integration von digitalen Technologien und künstlicher Intelligenz, die traditionelle Aufgaben automatisieren und die Personalisierung des Kundenservices verbessern.
  • Immer strengere Regulierungen, die eine erhöhte Wachsamkeit in Bezug auf die Einhaltung von Vorschriften und das Risikomanagement erfordern.
  • Konkurrenz durch Fintechs, die Innovationen und die Diversifizierung von Bankangeboten vorantreiben.
  • Zunahme der Risiken von Cyberangriffen und Online-Betrug.

 

Die Sozialpartner haben einige Bestimmungen der aktuellen Vereinbarung überarbeitet, um ein günstiges Umfeld zu schaffen, in dem die Mitarbeiter diese Entwicklungen besser bewältigen können, und um die Attraktivität des Bankensektors zu steigern und so zu seinem Fortbestand und seiner künftigen Entwicklung beizutragen.

Fortbildung im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit

Die Aus- und Weiterbildung ist für die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmer im Bankensektor von entscheidender Bedeutung, denn sie ermöglicht es ihnen, die notwendigen Kompetenzen zu erwerben, um sich an die technologischen und regulatorischen Entwicklungen und die neuen Kundenerwartungen anzupassen, und sichert so ihre Relevanz und Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt. Der neue Kollektivvertrag sieht in diesem Zusammenhang eine Reihe von Fortschritten vor.

So wurde das von den Banken für die Ausbildung vorgesehene Budget für die Geschäftsjahre 2024-2026 um 10 % erhöht. Darüber hinaus erhält jeder Tarifbeschäftigte eine individuelle Ausbildungszulage von mindestens 16 Stunden pro Jahr (obligatorische Schulungen und Neuorientierungen ausgenommen).

Im Allgemeinen wurden die Bestimmungen zur Beschäftigungsfähigkeit so formuliert, dass sie das gemeinsame Engagement des Arbeitnehmers und des Arbeitgebers in diesem Bereich unterstreichen.

Belohnung der Treue und des Engagements der Beschäftigten

Es war wichtig, dass die neue Vereinbarung die Treue und das Engagement derjenigen belohnt, auf denen der Erfolg eines Unternehmens beruht, nämlich der Beschäftigten. Aus diesem Grund wurden die Treueprämien angehoben, die Einstiegsgehälter und die Grenzwerte der Gehaltstabelle sowie die Mittel, zur Anerkennung verdienter Mitarbeiter, erhöht. Darüber hinaus wurde bei der Unterzeichnung des neuen Vertrags eine Sonderprämie ausgehandelt. Sie wird im Januar 2025 ausgezahlt.

Schließlich war auch die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben ein wichtiger Punkt in den Gesprächen. Hierzu wurde ein neues Kapitel geschaffen, und jedes Unternehmen wird ermutigt, flexible Arbeitsoptionen umzusetzen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Tätigkeiten und der Beschäftigten zugeschnitten sind.

Die Diskussionen über den neuen Kollektivvertrag fanden in einem konstruktiven Geist statt, der von der Verantwortung aller Unterzeichner zeugt, nicht nur gegenüber den Beschäftigten der Branche, sondern auch gegenüber dem gesamten Großherzogtum, da der Bankensektor eine tragende Säule der Wirtschaft des Landes ist und entscheidend zu seinem Wohlstand beiträgt.

Hier die wichtigsten Punkte des neuen Kollektivvertrags:

  • Sonderprämie von 500 € für alle Beschäftigten, zahlbar im Jahr 2025.
  • Erhöhung der Treueprämie.
  • Budget für die Jahre 2024, 2025 und 2026, um das Engagement der Beschäftigten zu belohnen.
  • Erhöhung der Einstiegsgehälter und Grenzwerte für die vier Gehaltsgruppen.
  • Erhöhung des geschätzten Kompetenzerwerbs.
  • Einführung eines Mindestbudgets für Schulungen im Rahmen eines Outplacements in Höhe von 5.000 € (bis zu einem Höchstbetrag von 8.000 €).
  • Erhöhung des jährlichen Aus- und Weiterbildungsbudgets um 10 %.
  • Gewährung einer individuellen Weiterbildungszulage von mindestens 16 Stunden pro Jahr.

 

Kontakt:

Maria-Helena Macedo,
Tel.: +352 691 733 074.
E-Mail: mhmacedo@lcgb.lu

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