Übertragung der CargoCenter-Aktivitäten: Minister lässt Arbeitnehmer im Ungewissen

Luxemburg, den 12. November 2023: Ende März 2023 wurde die Vergabe von zwei Lizenzen für das “Ground handling passengers“ und zwei Lizenzen für das “Ground handling cargo” Flughafen Luxemburg öffentlich ausgeschrieben. Am 31. Oktober 2023 lief die Frist des Auswahlverfahrens der an der Ausschreibung teilnehmenden Unternehmen ab. Der zuständige Minister hat jedoch noch keine Entscheidung getroffen und lässt damit die Arbeitnehmer im Ungewissen.

Zur Erinnerung: Luxair beschloss Ende Mai 2023, nicht mehr an der Ausschreibung für die Lizenzen für “Ground handling cargo” teilzunehmen. Gleichzeitig beschloss Cargolux, sich über eine neue Tochtergesellschaft an der Ausschreibung zu beteiligen.

Seitdem ist die Situation für das Luxair-Personal des CargoCenters unhaltbar. Abgesehen davon, dass sich das Personal des CargoCenters nach 27 Jahren loyaler Dienste für LuxairCargo im Stich gelassen fühlt, wirft die Übertragung des Betriebs und des Personals am Ende des Bieterverfahrens an eine neue Gesellschaft grundlegende Fragen auf. Das betroffene Personal braucht jetzt Stabilität und klare Antworten.

Angesichts dieser Situation haben die Gewerkschaften sofort die Aushandlung eines Abkommens gefordert, um fünf wesentlichen Punkte zu lösen:

  • Eine Beschäftigungsgarantie für alle betroffenen Mitarbeiter. Diese Beschäftigungsgarantie muss sicherstellen, dass es keine Entlassungen infolge der Übertragung des Geschäftsbereichs geben wird und dass das Unternehmen im Falle eines Personalüberhangs mit den Gewerkschaften einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung (PME) aushandeln wird.
  • Die Einführung eines individuellen Kollektivvertrags für das neue Unternehmen auf Basis des Kollektivvertrags von Luxair, der die Wahrung der Rechte und Errungenschaften der Arbeitnehmer ab dem Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Unternehmen gewährleistet.
  • Eine angemessene Personalvertretung, um den Transfer der Arbeitnehmer ab der Übernahme des Personals begleiten zu können.
  • Die Garantie der bestehenden Vereinbarungen und die Wahrung der außergesetzlichen Vorteile, die für das Luxair-Personal spezifisch sind.
  • Eine faire und gerechte Anerkennung für den Einsatz aller betroffenen Mitarbeiter während der letzten Jahre im CargoCenter.

 

Seit Monaten haben die Gewerkschaften die verschiedenen Akteure wie das Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten sowie Luxair und Cargolux informiert und sich mit ihnen getroffen.

Dennoch sind die Verhandlungen über eine umfassende Einigung in Bezug auf die Forderungen der Gewerkschaften in eine Sackgasse geraten. Da keine Lösung für die Sorgen des Personals gefunden wurde, fand am 29. September 2023 eine erste Protestkundgebung statt.

Obwohl die Frist für die Auswahl der Unternehmen am 31. Oktober 2023 endete, wurden die Lizenzen nach fast zwei Wochen immer noch nicht vom Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten vergeben, und es gibt keine Informationen über das Vergabedatum.

Für die Gewerkschaften ist diese Situation inakzeptabel, da die 1.200 Mitarbeiter des CargoCenters weiterhin in völliger Unwissenheit über ihre Zukunft arbeiten. Weder ihr zukünftiger Arbeitgeber noch die Garantie ihrer zukünftigen Arbeitsbedingungen sind geklärt, obwohl der Transfer der Aktivität für den 1. Januar 2024 geplant ist.

Angesichts der Dringlichkeit der Situation fordern die Gewerkschaften den amtierenden Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten auf, die genannten Lizenzen unverzüglich zu erteilen. Diese Entscheidung wird es ermöglichen, die Verhandlungen zur Sicherung der Errungenschaften und der Existenz der Arbeitnehmer des CargoCenters so schnell wie möglich zu beginnen.

 

Kontakt:
Paul de ARAUJO, Gewerkschaftssekretär
Tel.: +352 49 94 24-234
Mobil: +352 691 733 002
E-Mail: pdearaujo@lcgb.lu

Zurück zur Übersicht