Im Rahmen der Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag bei Cargolux haben die Mehrheitsgewerkschaft LCGB und der OGBL am 8. September 2023 die Nichteinigung erklärt, was den Weg für Arbeitskampfmaßnahmen frei macht.
In einer statutarischen Abstimmung in der zweiten Julihälfte 2023 lehnte eine große Mehrheit der Mitglieder beider Gewerkschaften das letzte Angebot von Cargolux formell ab. Nach 27 Verhandlungssitzungen und 5 Sitzungen beim Nationalen Schlichtungsamt (ONC) konnte bei der letzten Sitzung bei der ONC am 31. August keine Einigung zwischen der Geschäftsleitung von Cargolux und den Gewerkschaften erzielt werden.
Angesichts dieser Tatsache und da die gesetzliche Frist von 16 Wochen für das Schlichtungsverfahren am 14. Juli 2023 abgelaufen ist, erklärten die beiden Gewerkschaften am 8. September 2023 das Scheitern der Schlichtung in der Streitigkeit über den Kollektivvertrag von Cargolux.
Die Gründe für das Scheitern der Kollektivvertragsverhandlungen beruhen vor allem auf den folgenden Punkten:
- der Vorschlag des Arbeitgebers von einer Lohnerhöhung von 4% über 4 Jahre, ist angesichts der hervorragenden Ergebnisse der letzten Jahre und der Inflation nicht ausreichend;
- die Forderung der Gewerkschaft, eine Inflationsgarantie in den Kollektivvertrag zu verankern, die die Gleichbehandlung aller Cargolux-Mitarbeiter im Falle einer Änderung der Gesetzgebung über die automatische Indexierung der Löhne und Gehälter (Deckelung oder ähnliche Maßnahmen, die in diesem Fall zu einer Umwälzung der Lohnstrukturen und der Kollektivvertragsverhandlungen führen würden) gewährleisten soll;
- die Direktion weigert sich, über eine neue Gehaltstabelle für das Bodenpersonal zu verhandeln, obwohl eine entsprechende Vereinbarung im letzten Kollektivvertrag unterzeichnet wurde;
- im Bereich der Telearbeit will die Direktion eine interne Regelung durchsetzen, die eine Verschlechterung der gesetzlichen Bestimmungen zur Mitbestimmung darstellt.
Angesichts der oben genannten Differenzen und unter Berücksichtigung des Nichtschlichtungsdekrets haben die Gewerkschaften LCGB und OGBL von ihren Mitgliedern das Mandat erhalten, ab dem 14. September 2023 einen Streik bei Cargolux zu organisieren. Eine Pressekonferenz ist für diesen Tag um 10.30 Uhr vor dem Eingang des Hauptsitzes von Cargolux geplant.
Um diesen Sozialkonflikt zu lösen, fordern LCGB und OGBL die Direktion von Cargolux auf, ihre Verantwortung gegenüber den Arbeitnehmern des Unternehmens wahrzunehmen. Für die Gewerkschaften muss der Kollektivvertrag attraktive Löhne garantieren und damit die Attraktivität von Cargolux sichern.
Kontakt:
Paul DE ARAUJO, Gewerkschaftssekretär des LCGB
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