Am 12. Oktober 2021 trafen die Gewerkschaften OGBL und LCGB die Direktion von Seris Security für Verhandlungen über einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung. Aufgrund der Internalisierung der Sicherheitsdienste des Europäischen Parlaments zum 1. Januar 2022, besteht die Gefahr, dass Seris Security einen Personalüberschuss ausweisen wird.
Auch wenn die Direktion von Seris bereits versucht hat, den Folgen dieser Internalisierung so gut wie möglich entgegenzuwirken, sind die Sozialpartner der Meinung, dass ein Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung erforderlich ist. Auf diese Weise wird es möglich sein, alle zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel (Ausbildung, Teilzeitarbeit, Ausleihen von Arbeitskräften, Anpassung der Arbeitszeiten usw.) zu nutzen und eine aktive Suche nach Lösungen auf sektoraler Ebene zu fördern. All diese Möglichkeiten müssen voll ausgeschöpft werden, bevor man über Entlassungen spricht.
Bei diesem ersten Treffen, das in einer sehr konstruktiven Atmosphäre stattfand, wurde eine Reihe von Maßnahmen vereinbart, wobei der Schwerpunkt auf internen oder externen Umschulungen der betroffenen Mitarbeiter lag.
Während das Gesetz über die Übertragung von Unternehmen im Allgemeinen die Regel ist, wenn ein Auftrag verloren geht, was im privaten Sicherheitssektor sehr häufig vorkommt, wird es im Falle der Internalisierung einer Dienstleistung nicht angewandt. Die bisher dem Europäischen Parlament zugewiesenen Sicherheitsagenten hätten an dem internen Auswahlverfahren teilnehmen müssen, wenn sie ihren Arbeitsplatz behalten wollten, was gelinde gesagt umstritten war.
Obwohl das Europäische Parlament die Grundgehälter inzwischen an die luxemburgischen Mindestgehälter angeglichen hat, war dies in den letzten Jahren nicht immer der Fall. Die Gewerkschaften weisen jedoch darauf hin, dass die Mehrheit der privaten Sicherheitsbeamten aufgrund der Gehaltstabelle des Kollektivvertrags ein Grundgehalt oberhalb des qualifizierten sozialen Mindestlohns erhält. Der OGBL und der LCGB bestehen daher darauf, dass alle im Land ansässigen europäischen Institutionen die luxemburgischen gesetzlichen und vertraglichen Bestimmungen respektieren und anwenden.
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