Nach der Bekanntgabe des Konkurses der Finanzierungsgesellschaft Greensill, die direkt mit der GFG-Gruppe verbunden ist, haben der LCGB und OGBL, auf dringendes Bitten hin gestern die Generaldirektion der Standorte Lüttich und Dudelange und heute die Minister für Arbeit und Beschäftigung per Videokonferenz treffen können.
Dem LCGB und OGBL waren schnell die Risiken und Folgen bewusst, die durch dieses ekelhafte Klima entstanden und durch die Gesundheitskrise verschlimmert wurden und adressierten ein offizielles Schreiben vom 19. Januar 2021 an die Minister für Arbeit und Wirtschaft. Die Gewerkschaften wollten die Regierung auf die sich verschlechternde Situation aufmerksam machen. Leider bleibt dieser Brief bis heute ein „toter Brief“!
Treffen mit den Ministern
Mit der jüngsten Verschärfung der Situation und nach einer erneuten Anfrage am 10. März 2021 konnten die Gewerkschaften endlich die Minister für Arbeit und Wirtschaft treffen. Während dieses Austausches äußerten die Gewerkschaften ihre Einschätzung der Situation, die ernsthaften Risiken und die absolute Notwendigkeit, die Unterstützung der Regierung zu erhalten, um das Schlimmste zu verhindern!
Am Ende dieses Treffens begrüßten der LCGB und OGBL die klare und formelle Zusage der jeweiligen Minister, alle notwendige Unterstützung für den Standort Dudelange zu gewährleisten: „Der Staat wird den Standort Dudelange nicht im Stich lassen!“ Insbesondere durch soziale Unterstützungsinstrumente, wie z.B. der Kurzarbeit, aber vor allem durch die Finanzierungsgarantien bei den Banken.
Die Minister kündigten auch an, dass unverzüglich Treffen mit dem Chef der GFG-Gruppe organisiert werden, um das Dossier mitsamt den verschiedenen Akteuren des Wirtschaftsministeriums vorzubereiten. Abschließend sicherten die Minister den Gewerkschaften auf deren gemeinsame Bitte hin zu, dass ein Treffen der Stahltripartite einberufen wird.
Treffen mit Liberty
Anlässlich des gestrigen Treffens mit Liberty Dudelange in Anwesenheit aller belgischen und luxemburgischen Sozialakteure versuchte die Generaldirektion die Gewerkschaften mit verschiedenen Argumenten zu beruhigen, die auf der Solidität des Stahlsektors und den laufenden Verhandlungen basierten, um weitere finanzielle Unterstützung zu erhalten. Dieser Versuch war jedoch vergeblich! Der LCGB forderte daher ein dringendes Treffen mit den wahren Entscheidungsträgern von Liberty Steel, um solide finanzielle Zusagen zu erhalten. Diese finanzielle Unterstützung ist unerlässlich, um den Fortbestand der in Liquiditätsschwierigkeiten befindlichen Standorte und der damit verbundenen Arbeitsplätze zu gewährleisten.
Für die Gewerkschaften kann der Staat nicht der einzige Akteur sein, der diese Situation finanziell unterstützt. Die GFG-Gruppe muss unbedingt ihre Rolle übernehmen und auch für den dringenden Liquiditätsbedarf der Luxemburger Gesellschaft sorgen.
Der LCGB und OGBL haben darüber hinaus einen wahren strategischen Plan für die Versorgung und den Betrieb der Liberty-Standorte gefordert.
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