Aufgrund der Tragweite der heutigen Ankündigung über eine massive Umstrukturierung der luxemburgischen Stahlindustrie durch das Management von ArcelorMittal und nach einer Vielzahl von Initiativen seit dem Ende des Abkommens PostLux 2016 am 1. Juli 2019, hat der LCGB, gewerkschaftlicher Wortführer in der Stahlindustrie auf nationaler Ebene, per Einschreiben an den Arbeits- sowie den Wirtschaftsminister die dringende Einberufung einer Stahl-Tripartite gefordert.
Bereits zum Ende des Abkommens PostLux 2016 war die konjunkturelle Lage schon angespannt. Zudem manifestierte die Gesundheitskrise die Situation, mit ihren verheerenden Auswirkungen auf die Gesundheit der Bürger, auf unser tägliches Leben, unsere Gewohnheiten und unsere zwischenmenschlichen Kontakte. Diese Häufung von Krisen hat gefährliche Auswirkungen auf die Stahlproduktionsstätten im Großherzogtum und gefährdet Arbeitsplätze.
Der LCGB bleibt aufmerksam, damit „COVID-19“ nicht als Ausrede genutzt wird und das einzige Argument für Umstrukturierungen bleibt. ArcelorMittal muss sich seiner Verantwortung stellen, denn COVID-19 ist nicht der einzige Faktor, der für die negativen Entwicklungen verantwortlich ist.
Nachdem ArcelorMittal nun angekündigt hat, einen Plan zum Personalabbau von 570 Mitarbeitern (1/3 Verwaltung; 2/3 Produktionsstätten) umzusetzen, bedauert der LCGB, dass dasselbe Management seit dem Ende des letzten Tripartite-Abkommens den „Kopf in den Sand“ gesteckt hat und jedes neue Tripartite-Abkommen, das eine schnelle Reaktion auf Krisensituationen ermöglicht hätte, abgelehnt hat.
Dieses vom LCGB vorgeschlagene „Ersatzrad“ muss jetzt auf die Tagesordnung! Folglich erinnert der LCGB an seine Forderung, rasch ein Abkommen zu schließen, das seinen Namen verdient und auf einer realen Investition und einem Zukunftsplan für die luxemburgischen Standorte basiert. Entlassungen dürfen nicht in Betracht gezogen werden! Bevor über Personalabbau gesprochen wird, fordert der LCGB die Einberufung einer Tripartite.
Alle Beteiligten müssen nun ihrer Verantwortung gerecht werden, alle sozialen Instrumente (strukturelle und konjunkturelle Kurzarbeit, CDR-Wiedereingliederungszelle, Vorruhestandsmodelle, Arbeitnehmerüberlassung) müssen genutzt werden. Einige dieser Instrumente sind auch nach dem Ende des letzten Abkommens PostLux 2016 noch verfügbar. Für den LCGB besteht eine absolute Notwendigkeit, eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation vorzunehmen, um bestmöglich über das weitere Vorgehen entscheiden zu können.
Gegenwärtig macht die ganze Branche schwere Zeiten durch, deshalb besteht der LCGB darauf, dass alle in Luxemburg anwesenden Akteure in die Diskussionen einbezogen werden, d.h. alle luxemburgischen Standorte von ArcelorMittal sowie der Standort von Liberty Dudelange.
Es geht darum, das richtige Signal an alle Beschäftigten zu senden und die Kohärenz im gesamten Sektor zu wahren, so wie auch schon in der Vergangenheit! Angesichts der heutigen Situation, wiederholt und besteht der LCGB auf seiner Forderung, dringend eine den heutigen Umständen angemessene Vereinbarung mit angepassten Instrumenten auf den Weg zu bringen.
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