Am 28. August 2019 und am 12. September 2019 präsentierte die Unternehmensleitung von ArcelorMittal den Gewerkschaften ausführlich ihren Transformationsplan “SCORE Project”, dessen Umsetzung am 27. Februar 2019 angekündigt wurde.
Bereits im Februar hatte der LCGB nachdrücklich gefordert, einen dreiparteilichen Begleitausschuss einzuberufen, um die genauen Ziele dieses Projekts zu ermitteln. Der LCGB lässt sich nicht beirren und fordert auch weiterhin, das auslaufende Tripartite-Abkommen fortzusetzen, um die erheblichen Auswirkungen auf die Zukunft der Arbeitsplätze in der luxemburgischen Stahlindustrie zu begleiten und zu mindern.
In der Sitzung vom 28. August 2019 nahm der LCGB die ausführlichen Darstellungen des SCORE-Projekts zur Kenntnis und bekräftigte daher seine Forderung nach der Fortsetzung einer dreiparteilichen Rahmenvereinbarung, die es ermöglichen würde, den Plan mit den erforderlichen Instrumenten zu begleiten.
In der Folge hat der LCGB das Projekt in seinen zuständigen Gremien eingehend analysiert und seine detaillierten Überlegungen, Vorschläge und seinen Standpunkt auf der für diesen Zweck vorgesehenen Sitzung am 12. September 2019 vorgestellt. Die Befürchtungen des LCGB, dass dieser famose Transformationsplan letztlich als Reorganisationsplan mit erheblichen Auswirkungen auf die Zukunft der Beschäftigung in der luxemburgischen Stahlindustrie dienen wird, wurden in dieser Sitzung bestätigt: 216 Arbeitsplätze sollen innerhalb von 5 Jahren durch die normale Fluktuation und damit ohne flankierende Maßnahmen verschwinden.
Heute sehen wir uns mit einer neuen Verhaltensweise des Luxemburger Managements von ArcelorMittal konfrontiert, die heimtückischer und gefährlicher ist als je zuvor! Es handelt sich hier um eine Reihe von „normalen“ Projekten, die Teil eines effizienten und effektiven täglichen Managements sind, das die Geschäftsleitung sicherstellen sollte. Doch die Implementierung ist immer noch sehr undurchsichtig und zeigt die Komplexität dieses Gesamtprojekts. Diese Reihe von Projekten, die als „Brief an den Weihnachtsmann“ mit einem einzigen Gesamtbudget zusammengefasst werden kann, führten nun doch zu einem Transformations- und Reorganisationsplan.
Die auf Kosten von Arbeitsplätzen erzielten Gewinne erscheinen überproportional zu den gewährten Investitionen und deren Rendite! Darüber hinaus, so die Unternehmensleitung, könnten durch das Projekt 154 Arbeitsplätze abgebaut werden, obwohl sie weiß, dass das Ziel 216 Stellen bleibt. Was soll mit den anderen 62 Mitarbeitern geschehen?
Für den LCGB ist diese Handlungsweise absolut inakzeptabel. Der LCGB lehnt jede Diskussion über diese Umstrukturierung ohne eine verantwortungsvolle Begleitung entsprechend dem luxemburgischen Sozialdialog, wie er im Tripartite-Abkommen vorgesehen ist, ab. Der LCGB wird dieses Projekt nur dann mittragen, wenn es einen realitätsnahen Schutzrahmen (Tripartite „New Style“) gibt, der eine angemessene Unterstützung tagesaktuell gewährleistet.
Daher fordert der LCGB das Management von ArcelorMittal und den Arbeitsminister auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, um ein modernes Tripartite- Abkommen zu schließen, das den derzeitigen wirtschaftlichen Erfordernissen entspricht, einschließlich Schutzvorkehrungen für die verschiedenen Parteien, um so das Überleben der luxemburgischen Stahlindustrie zu gewährleisten.
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