Editorial « Soziale Fortschrëtt » : Den neien LCGB

Die zweite Hälfte dieses Jahres wird von den Fachverbandskongressen sowie den Kongressen, Konferenzen und Generalversammlungen der speziellen Fachstrukturen geprägt sein.

Der LCGB-Zentralvorstand hat in seiner Sitzung vom 29. April 2019 beschlossen, seine Geschäftsordnung zu überarbeiten und die Arbeitsweise seiner Strukturen an die Realitäten anzupassen. Im Herbst 2019 werden die bei den Sozialwahlen gewählten Delegierten durch die statutarischen Wahlen Zugang zu diesen verschiedenen Strukturen erhalten, die die Gewerkschaftsarbeit für die kommenden Jahre vorbereiten.

Dies ist ein weiterer Schritt bei der Erneuerung unserer Gewerkschaft, die seit fast einem Jahrzehnt stattfindet. Diese Erneuerung hat einen enormen Erfolg erbracht. Die Mitgliederentwicklung und die Ergebnisse der Sozialwahlen sind der greifbare Beweis für die Bemühungen unserer gesamten Organisation – vom Personal bis zu den Delegierten, die aktiv vor Ort arbeiten.

Der LCGB-Nationalkongress, der im März 2020 stattfinden wird, wird das Mandat 2014-2020 abschließen und die Gewerkschaftsarbeit für das nächste Mandat 2020-2025 festlegen.

Neben der Erneuerung unserer Strukturen wird der LCGB sein gewerkschaftliches Aktionsprogramm für die kommenden Jahre definieren und seine Akzente festlegen müssen. Unsere Herausforderung besteht darin, die klassischen Themen (Kaufkraft, Sozialversicherung, Arbeitnehmerschutz) mit den neuen Herausforderungen (Digitalisierung, Mobilität, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wandel) zu verbinden, deren Auswirkungen einen großen Einfluss auf die Arbeitnehmer im Privatsektor haben werden.

In den kommenden Jahren werden neue Konzepte entstehen, die das Handeln und das Gesicht unseres gewerkschaftlichen Engagements prägen werden.

In diesem Fall handelt es sich insbesondere um „Luxmill“ – dieses Gebäude und neue LCGB-Zentrale wird in den kommenden Jahren fertiggestellt. Luxmill ist aber nicht nur eine Immobilieninvestition, sondern wird neue Konzepte und Aktivitäten ermöglichen, die unserer Gewerkschaft erlauben, neue Wege zu gehen.

Alle Instanzen und Strukturen, Bezirkssektionen, Fachverbände, unsere besonderen Strukturen und Vorsorgekassen werden neu überdacht werden, damit sie sich in einer sich ständig verändernden Gesellschaft voll entfalten können.

Die zunehmende Unvorhersehbarkeit wirtschaftlicher Rhythmen und strukturelle Veränderungen wie die Digitalisierung erfordern eine ständige Suche nach Lösungen entsprechend den Erwartungen und Bedürfnissen unserer Mitglieder und letztlich auch aller Arbeitnehmer, Studenten und Rentner in diesem Land.

Eine Gewerkschaft darf kein Selbstzweck sein.

Die gewerkschaftliche Arbeit des LCGB muss alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, um Arbeitnehmer zu stärken und zu unterstützen.

Die gewerkschaftliche Arbeit des LCGB muss auf eine offene, demokratische und freie Gesellschaft hinarbeiten. Unsere Verpflichtung ist es, uns für soziale Gerechtigkeit und die strikte Gleichbehandlung zwischen dem öffentlichen Dienst und dem Privatsektor einzusetzen.

„Den neien LCGB“ ist nicht nur eine leere Worthülse, eine unbedeutende Floskel, die im Eifer des Gefechts entstanden ist, sondern bringt den tiefgreifenden Wandel unserer Strukturen und Arbeit in den Unternehmen zum Ausdruck.

Im Rahmen dieser Erneuerung ist auch die seit mehr als zehn Jahren andauernde Diskussion über die Unvereinbarkeit politischer Mandate mit den Führungsaufgaben innerhalb unserer Gewerkschaft zu erwähnen. Eine Diskussion, die mit der Satzungsänderung im Jahr 2014 endgültig abgeschlossen wurde und heute weit, sehr weit von den Aktivitäten des „neuen LCGB“ entfernt erscheint.

 

Patrick DURY

Nationalpräsident des LCGB

 

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