Am 14. Mai 2019 traf sich der LCGB mit dem beigeordneten Minister für Digitalisierung Marc HANSEN, um seinen Aktionsplan „Diggi Pack“ vorzustellen, in dem die gewerkschaftlichen Forderungen an die Digitalisierung dargelegt werden, und um die Überlegungen der Regierung zu diesem Thema zu diskutieren.
Beide Gesprächspartner teilen die Ansicht, dass die menschliche und soziale Komponente der Digitalisierung die größte Herausforderung für die kommenden Jahre ist. Der beigeordnete Minister betonte, dass er sich derzeit mit den verschiedenen Interessengruppen berät. Die Stellungnahme des Wirtschafts- und Sozialrats zur Digitalisierung wird sicherlich Berücksichtigung finden für die Strukturierung dieser Arbeit, die sich auf die digitale Integration aller Bürger konzentrieren wird.
In diesem Zusammenhang fordert der LCGB ein Recht auf Weiterbildung, um es den Arbeitnehmern zu ermöglichen, sich kontinuierlich an ihren Arbeitsplatz anzupassen und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu stärken. Die bisherige Form der Weiterbildung in dafür spezialisierten Zentren könnte durch eine betriebliche Ausbildung oder eine Ausbildung über Online-Anwendungen ersetzt werden.
Um das Wohlbefinden zu stärken und die Privatsphäre der Mitarbeiter zu schützen, fordert der LCGB einen Rechtsrahmen zum Schutz der Privatsphäre in einer ständig vernetzten Welt. Gleiches gilt für das Recht des Arbeitnehmers auf digitales Abschalten im Beruf, das laut dem LCGB in das Arbeitsrecht aufgenommen werden sollte. Darüber hinaus ist zu klären, inwieweit bestehende Gesetze angepasst werden müssen und inwieweit die Sozialpartner bestimmte Themen im Rahmen des Sozialdialogs behandeln sollen.
Nach Angaben des LCGB stellen neue Arbeitsformen wie Telearbeit und digitale Plattformarbeit weitere große Herausforderungen dar. In beiden Fällen muss die Frage der Zugehörigkeit zur Sozialversicherung oder der Anwendung des Arbeitsrechts geklärt werden, um Scheinselbständigkeit zu vermeiden.
Abschließend hielten der LCGB und der beigeordnete Minister für Digitalisierung fest, dass ethische Fragen Teil der Diskussionen rund um die Digitalisierung sein sollten, insbesondere aber im Hinblick auf bestimmte aktuelle Trends wie autonomes Fahren oder künstliche Intelligenz.
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