Anlässlich einer Pressekonferenz hinterfragten der LCGB und die Vereinigung der Luxemburger Verkehrspiloten (ALPL) die zukünftige Ausrichtung des Luftfrachtunternehmens Cargolux sowie die langfristige Sicherung dessen Standortes Luxemburg.
Der seit Jahren anherrschende strukturelle Umbruch im Luftfrachtsektor einschließlich eines katastrophalen Preisdumpings, der globalen Erhöhung der Frachtraumkapazitäten und die dadurch entstandenen Überkapazitäten, werfen Fragen auf. Der LCGB und die ALPL sind über die Gerüchte bezüglich der Reduzierung der in Luxemburg stationierten Cargolux-Flugzeuge und den damit verbundenen Arbeitsplätzen besorgt. Aktuell beschäftigt Cargolux in Luxemburg rund 400 Piloten und mehr als 800 Beschäftigte am Boden – in Verwaltung, Vertrieb und Technik. Hinzu kommen zahlreiche Arbeitnehmer diverser von der Cargolux abhängiger Betriebe.
Cargolux ist, als Europas größte Frachtfluggesellschaft, insbesondere von dem intensiven Verdrängungswettbewerb zu Lasten etablierter Airlines in Europa betroffen. Auch die massive Ausweitung der Aktivitäten von weiteren Unternehmen im Frachtbereich im Heimatmarkt Luxemburg mit entsprechenden Auswirkungen auf das Betriebsergebnis von Cargolux ist besorgniserregend.
Darüber hinaus fährt das Unternehmen seit Jahren einen Schlingerkurs bezüglich der langfristigen strategischen Ausrichtung: Der Ein- und sehr schnelle wieder Ausstieg von Qatar Airways, die langwierige Suche nach einem Partner, die mit dem Einstieg von HNCA als zweitgrößter Aktionär abgeschlossen wurde und die Dual-Hub-Strategie mit Zhengzhou als zweiter Standort, brachten viel Unruhe und Unsicherheit. Das Resultat ist eine hohe Personalfluktuation. Auch innerhalb des Managements gab es ständige Wechsel.
Als Vertreter der Arbeitnehmer am Boden und in den Cockpits fordern der LCGB und die ALPL daher eine konkrete Stellungnahme der Direktion bezüglich der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens, damit Cargolux langfristig erfolgreich im hart umkämpften Luftfrachtmarkt agieren kann. Das grundsätzliche Problem einer fehlenden langfristigen strategischen Ausrichtung und Sicherung einer der größten Arbeitgeber Luxemburgs kann und darf nicht noch mehr zu Lasten der Mitarbeiter gehen, denn auch der überhastet abgeschlossen Kollektivvertrag, der große Einschnitte von allen Mitarbeitern verlangte, sparte nicht ausreichend Kosten ein.
Der LCGB und die ALPL fordern daher, dass sowohl die Cargolux Direktion als auch die Cargolux Aktionäre, allen voran der luxemburgische Staat, schnell Klarheit schaffen hinsichtlich der langfristigen Positionierung und Sicherung des Unternehmens im äußerst hart umkämpften Luftfrachtmarkt, so dass ein Überleben von Cargolux und der Erhalt der damit verbunden Arbeitsplätze in Luxemburg gesichert sind.
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